Mikrofon-Panne:David Cameron und die schnurrende Königin

British Prime Minister David Cameron speaks with Michael Bloomberg at the company's headquarters in New York

Der britische Premierminister David Cameron im Gespräch mit dem New Yorker Ex-Bügermeister und Unternehmer Michael Bloomberg.

(Foto: REUTERS)

Der britische Premier David Cameron düpiert die Queen: Im Gespräch mit New Yorks Ex-Bürgermeister Michael Bloomberg plaudert er über ihre Reaktion zum Schottland-Referendum. Und ahnt nicht, dass die Mikrofone alles aufnehmen.

  • David Cameron hat in einem privaten Gespräch die Queen blamiert. Cameron sagte, die Königin habe "gar nicht mehr aufgehört zu schnurren", als er ihr das Ergebnis des Schottland-Referendums mitteilte.
  • Eigentlich muss der britische Premier Stillschweigen über Gespräche mit der Königin bewahren. Das vertrauliche Gespräch wurde von den Mikrofonen einer Kamera aufgenommen, die ihn begleitete.

Cameron lästert über eine schnurrende Queen

Böser Patzer des britischen Premierministers David Cameron: Freimütig plauderte er in New York über ein Gespräch, das er nach dem Schottland-Referendum mit Queen Elizabeth II geführt hatte - offenbar nicht ahnend, dass die Mikrofone der ihn begleitenden Kamera alles aufnahmen. Die Königin habe vor Freude über den Ausgang der Abstimmung "gar nicht mehr aufgehört zu schnurren", sagte Cameron ziemlich despektierlich in einem Small-Talk mit dem Unternehmer und New Yorker Ex-Bürgermeister Michael Bloomberg. Dessen gleichnamige Nachrichtenagentur hat das Video mit Camerons Zitaten veröffentlicht.

"Ich würde am liebsten diese Meinungsforschungsinstitute jagen"

Für ihn sei es eine große Erleichterung gewesen, die Queen anzurufen und ihr mitzuteilen, dass ihr Königreich noch intakt sei, sagte Cameron. Der Premier ließ sich auch über die Meinungsforscher aus, die für das Referendum zwischenzeitlich eine Führung der Unabhängigkeitsbewegung prognostiziert hatten. "Ich habe schon gesagt, ich würde am liebsten diese Meinungsforschungsinstitute jagen und sie wegen meiner Magengeschwüre verklagen", sagte Cameron lächelnd. "Es war eine sehr nervenaufreibende Zeit."

Offiziell hatte die Königin keine Meinung zu Schottland

Cameron muss über Gespräche mit der Königin eigentlich Stillschweigen bewahren. Die Monarchin hatte vor dem Referendum nicht öffentlich Stellung bezogen. Ein Sprecher verwies auf ihre Rolle als überparteiliche Instanz. Die Schotten hatten bei der Volksabstimmung am vergangenen Donnerstag mit 55,3 Prozent für den Verbleib im Vereinigten Königreich gestimmt. Die Wahlbeteiligung erreichte einen Rekordwert von 84,6 Prozent.

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