Suhl (dpa) - Die größte der Thüringer Landeserstaufnahmeeinrichtungen nimmt vorerst keine Geflüchteten mehr auf. In Suhl ankommende Menschen würden entweder in die kleineren Erstaufnahmestellen Eisenberg und Hermsdorf oder wenn möglich in andere Bundesländer verteilt, sagte ein Sprecher des Migrationsministeriums.
Hintergrund sei die hohe Belastung der letzten Tage in Suhl. Am Nachmittag waren dort über 1600 Menschen untergebracht. Es gebe stündliche Schwankungen, sagte der Sprecher. Brandschutzrechtlich erlaubt wären nur 1400. Als Grenze für den Regelbetrieb galt bislang die Zahl von 800 Menschen. Diese Grenze könne nicht mehr eingehalten werden, hieß es weiter.
Der Aufnahmestopp gelte so lange, bis die Brandschutzgrenze wieder gewahrt sei, sagte eine Sprecherin des Landesverwaltungsamtes. Die Erstaufnahmeeinrichtungen in anderen Bundesländern sowie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge seien informiert worden. Sie wies darauf hin, dass andere Bundesländer größere Ankerzentren für Flüchtlinge hätten, in denen es wohl noch am ehesten Kapazitäten gebe.
In Thüringen sei wohl die Landeserstaufnahme Hermsdorf noch die nahe liegendste Alternative, da dort erst knapp 400 der offiziell 800 Plätze belegt seien. Allerdings handle es sich lediglich um eine Notunterkunft. Knapp 80 Menschen seien am Freitag und Samstag nach Hermsdorf verlegt worden. Außerdem sollen dem Landesverwaltungsamt zufolge am Montag etwa 100 Menschen nach Erfurt verteilt werden. Das Land sucht derweil weiter nach einer Immobilie, die die Unterkunft in Hermsdorf ersetzen soll. Allerdings soll erst Ende Oktober klar sein, ob es tragfähige Angebote gibt.
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