Migration - Suhl:Thüringen: 18 Flüchtlinge aus griechischen Lagern kommen an

Deutschland
Eine junge Frau und ein Kind schauen aus dem Fenster einer Maschine, die in Athen startet. Foto: Petros Giannakouris/AP/dpa (Foto: dpa)

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Erfurt/Suhl (dpa/th) - Erste Flüchtlinge aus den überfüllten Lagern in Griechenland sind am Freitag in Deutschland mit einem Flugzeug gelandet. Unter den 83 Menschen sind laut Bundesinnenministerium 17 kranke Kinder und ein Jugendlicher, die von Angehörigen begleitet werden. Für 18 der Neuankömmlinge ging es per Bus von einem hessischen Flughafen weiter nach Thüringen. "Die ersten kranken Kinder aus den Flüchtlingscamps in Griechenland sind in Thüringen eingekommen", teilte Thüringens Migrationsminister Dirk Adams (Grüne) am Freitag mit.

Es handle sich um vier Familien. "Wir wollen ihnen ein ruhiges Ankommen und möglichst viel Privatsphäre ermöglichen, damit sie sich nach der Flucht, der Zeit in den Lagern und der Aufregung um die Weiterreise nach Deutschland sammeln können", so Adams. Die kranken Kinder sollten schnellstmöglich in fachmedizinische Behandlung kommen. "Wir hoffen, den aufgenommenen Familien hier ein neues Zuhause und eine Perspektive geben zu können."

In Suhl werden die Familien nach Angaben des Migrationsministeriums zunächst in der Landeserstaufnahme untergebracht werden. Die Einrichtung sei entsprechend vorbereitet. In Suhl sollen die Kinder zunächst untersucht werden und dann in Krankenhäuser kommen. Ihre Familien sollten möglichst in der Nähe der Kliniken untergebracht werden.

Zunächst war von insgesamt 26 Geflüchteten die Rede gewesen, die nach Thüringen gebracht werden sollten. Das Ministerium hatte allerdings im Vorfeld betont, dass sich die Zahl kurzfristig ändern könne. Ursprünglich hätten 106 Menschen am Freitag nach Deutschland reisen sollen. 23 von ihnen konnten aus medizinischen Gründen nicht ausreisen und sollen mit einem der nächsten Flüge nachkommen, so die Angaben des Bundesinnenministeriums. Insgesamt werden die Neuankömmlinge auf neun Bundesländer verteilt. Die Familien seien schon vor Abflug auf das Corona-Virus getestet worden, hieß es.

Hintergrund ist ein Koalitionsbeschluss der Bundesregierung vom März, eine Reihe von schwer kranken Kindern sowie ihre engen Verwandten aus Flüchtlingslagern in Griechenland aufzunehmen. Insgesamt sollen laut Innenministerium 928 Migranten aus den überfüllten Lagern auf den griechischen Inseln nach Deutschland kommen, um hier ein Asylverfahren zu durchlaufen: 243 kranke Kinder, ihre Eltern und Geschwister.

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