Der Vorwurf steht im Raum, seit private Organisationen (NGOs) im Mittelmeer Bootsflüchtlinge vor dem Ertrinken retten: Ihre Präsenz ermutige mehr Migranten, die gefährliche Überfahrt in Schleuserbooten zu wagen. Die NGOs seien mit ihren Schiffen ein "Pull-Faktor", sie zögen also Bootsflüchtlinge mit Ziel Europa an. Besonders oft argumentieren rechte Politiker so, und auch in sozialen Medien stehen die NGOs unter Feuer als angeblich Schuldige für den Flüchtlingszustrom.
Seenotrettung:Kein Beweis für die Pull-Faktor-These
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Eine Studie mit neuer Methodik widerspricht dem Vorwurf, Rettungsmissionen im zentralen Mittelmeer lockten mehr Migranten nach Europa.
Von Andrea Bachstein, München

Exklusiv Flucht nach Europa:Das verlorene Boot
Am 22. Februar macht sich ein Schiff in der Türkei auf den Weg nach Europa. An Bord hoffen etwa 180 Geflüchtete auf ein besseres Leben. Doch kurz vor Italiens Küste sinkt das Schiff, obwohl europäische Behörden es bereits Stunden zuvor gesichtet hatten. Warum hat niemand geholfen?
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