Seenotrettung von Flüchtlingen:"Alle diese Boote sind in Seenot, sobald sie das Wasser berühren"

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Zuletzt sind die offiziellen Zahlen der Todesopfer im Mittelmeer stark angestiegen - und so hoch wie seit Jahren nicht mehr. (Foto: Joan Mateu Parra/AP)

Zu volle Schiffe, erschöpfte Menschen, keine Westen, raues Meer: Geht so ein Boot unter, sind Geflüchtete in Lebensgefahr. Obwohl die Zeit knapp ist, verzögern EU-Mitgliedstaaten aber Rettungen. Migrationsforscher Maurice Stierl sagt: Ganz bewusst.

Interview von Lena Kampf und Simon Sales Prado

Allein im ersten Quartal des Jahres starben laut den Vereinten Nationen 441 Menschen auf der Flucht über das Mittelmeer, zuletzt kamen vor Griechenland wohl Hunderte bei einem Bootsunglück ums Leben. Gut möglich, dass man einige von ihnen hätte retten können. Sicher ist zumindest: Von den Schiffbrüchen betroffen sind auch Boote, die wenige Stunden zuvor von Frontex gesichtet wurden - wie nun vor Griechenland oder im Februar vor Italien. Migrationsforscher Maurice Stierl von der Universität Osnabrück über die Pflicht, Menschen in Seenot zu helfen, Grenzschutz mit Millionenbudget und die Frage, wieso so viele Geflüchtete dennoch nicht gerettet werden.

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