Migration - Hamburg:Seebrücke demonstriert mit Mahnwachen für Flüchtlinge

Deutschland
Ein Teilnehmer einer Mahnwache der Organisation "Seebrücke" an der Binnenalster in Hamburg. Foto: Daniel Reinhardt/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Hamburg (dpa/lno) - Die Flüchtlingsorganisation Seebrücke hat unter Auflagen am Sonntag mit Mahnwachen in Hamburg-St. Pauli für die sofortige Evakuierung griechischer Flüchtlingslager demonstriert. Die Teilnehmer standen am Mittag nach Polizeiangaben unter Beachtung der Corona-Abstandsregeln an insgesamt 20 Punkten an der Elbe zwischen Fischmarkt und den Deichtorhallen. An jeder Mahnwache durften aufgrund der Abstandsregeln maximal 25 Personen teilnehmen. Die Versammlungsbehörde hatte zuvor eine Ausnahmegenehmigung erteilt.

Die Polizei zählte rund 500 Unterstützer. Die Teilnehmer hielten Transparente hoch oder banden sie sich vor den Bauch. Darauf war unter anderem "Schützt Menschen statt Grenzen" und "Leave no one behind" zu lesen. Außerdem trugen die Teilnehmer eine Mund-Nasen-Bedeckung. Die Mahnwache sei ruhig und ohne Störungen verlaufen, sagte ein Polizeisprecher.

Die Demonstration richte sich nicht gegen die Corona-Schutzmaßnahmen, betonte Christoph Kleine von der Seebrücke Hamburg im Vorfeld. "Im Gegenteil: Wir wollen, dass alle Menschen in Umständen leben, in denen sie Abstand halten und die Hygieneregeln befolgen können." Deswegen müssten auch die Flüchtlingslager auf den griechischen Inseln sofort geräumt werden.

Mit Blick auf die in Hamburg laufenden Koalitionsverhandlungen von SPD und Grünen betonte Kleine: "Die Seebrücke fordert vom neuen rot-grünen Senat ein Landesaufnahmeprogramm für mindestens 1000 Menschen aus Moria oder den anderen Lagern - und zwar unabhängig von Alter oder Geschlecht." Die Stadt habe Platz und eigene Kompetenzen. "Es muss Schluss damit sein, sich hinter der Untätigkeit von (Bundesinnenminister) Horst Seehofer (CSU) zu verstecken."

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