Migration - Erfurt:Frau droht sich mit Kindern aus Fenster zu stürzen

Erfurt (dpa/th) - Weil sie mit ihrer Familie abgeschoben werden sollte, hat eine Frau in Erfurt damit gedroht, sich mit ihren beiden Kindern aus dem Fenster zu stürzen. Die Familie aus dem Irak sollte am Mittwoch in Erfurt abgeschoben werden, wie die Polizei mitteilte. Weil auf Klingeln und Klopfen niemand reagierte, forderten die Beamten einen Schlüsseldienst an, um in die Wohnung zu kommen.

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Erfurt (dpa/th) - Weil sie mit ihrer Familie abgeschoben werden sollte, hat eine Frau in Erfurt damit gedroht, sich mit ihren beiden Kindern aus dem Fenster zu stürzen. Die Familie aus dem Irak sollte am Mittwoch in Erfurt abgeschoben werden, wie die Polizei mitteilte. Weil auf Klingeln und Klopfen niemand reagierte, forderten die Beamten einen Schlüsseldienst an, um in die Wohnung zu kommen.

Als die Beamten die Wohnung betraten, stand die 26 Jahre alte Frau auf dem Fensterbrett und hielt ihre beiden ein und neun Jahre alten Kinder auf dem Arm. Die Feuerwehr war zwar im Einsatz, konnte aber aus baulichen Gründen in der Umgebung weder ein Sprungtuch- noch ein Sprungkissen aufbauen, wie eine Polizei-Sprecherin sagte. Mehr als eine Stunde lang versuchten die Beamten die Frau zu überzeugen, das Fensterbrett zu verlassen - vergeblich.

"Die Beamten konnten die Frau in einer günstigen Situation ergreifen und aus dem Fenster ziehen", sagte die Sprecherin. Die 26-Jährige und ihre Kinder kamen in ein Krankenhaus. Die Abschiebung konnte daher zunächst nicht abgeschlossen werden. Nach Angaben der Sprecherin fehlt von dem Mann der Frau bislang jede Spur. Verletzt wurde niemand.

Der Thüringer Flüchtlingsrat hat psychosoziale und therapeutische Angebote für die Mutter und die Kinder gefordert. Außerdem solle sichergestellt werden, dass es keine weiteren Abschiebebemühungen für sie gibt. "Keinesfalls dürfen die Kinder und auch die Eltern einer solchen Situation nochmal ausgesetzt sein", hieß es in einer Mitteilung des Flüchtlingsrates.

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