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Migration - Erfurt:Flüchtlingsrat kritisiert Abschiebungen in Pandemie-Zeiten

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Erfurt (dpa/th) - Der Thüringer Flüchtlingsrat hat Kommunen kritisiert, die trotz der Corona-Pandemie im Jahr 2020 mehr Abschiebungen durchgeführt haben als im Vorjahr. Es sei schockierend, dass "einige Ausländerbehörden in Thüringen die Abschiebungen im Vergleich zum Vorjahr dabei sogar noch deutlich intensiviert haben", erklärte der Flüchtlingsrat am Donnerstag in Erfurt. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr weniger Menschen aus Thüringen in ihre Herkunftsländer abgeschoben als im Jahr 2019, wie aus der Antwort des Migrationsministeriums auf eine Kleine Anfrage der Thüringer Grünen-Fraktion hervorgeht.

Demnach wurden im vergangenen Jahr 143 Menschen aus Thüringen abgeschoben - 70 weniger als im Jahr 2019, als insgesamt 213 Menschen betroffen waren. Die meisten Abschiebungen veranlassten die Ausländerbehörden im Landkreis Greiz und in der kreisfreien Stadt Erfurt.

Während im Kreis Greiz die Zahl der Abschiebungen von 42 im Jahr 2019 auf 29 im vergangenen Jahr sank, stieg sie in Erfurt von fünf auf 27 an. "Generell kann angemerkt werden, dass im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie die Durchführung von Aufenthaltsbeendigungen auf Grund von Ausreise- und Einreiseverboten, der Einstellung des Flugverkehrs sowie der Schließung von Auslandsvertretungen weitgehend zum Erliegen kam", heißt es in der Antwort des Ministeriums.

© dpa-infocom, dpa:210225-99-591107/2

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