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Migration - Düsseldorf:Pflege-Ausbildung für Geflüchtete: Land NRW fördert Projekt

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Dortmund (dpa/lnw) - Ein Modellprojekt zur Integration und Qualifizierung von Geflüchteten in der Pflege in NRW zieht eine positive Bilanz und geht in den Regelbetrieb. Im Rahmen von "Care for Integration" hätten von den 2018 zunächst gestarteten ersten 82 Teilnehmern 68 ihre Altenpflegehilfe-Ausbildung erfolgreich absolviert, berichtete die Akademie für Pflegeberufe und Management (apm). Elf weitere Teilnehmende seien schon vorzeitig in die dreijährige Fachkraftausbildung gewechselt. Und drei Viertel der Teilnehmer konnten parallel dazu ihren Hauptschulabschluss nachholen.

Aktuell befinden sich insgesamt rund 264 Männer und Frauen an sieben Standorten der apm-Akademie in den Kursen. In den Befragungen der Teilnehmenden zeige sich eine hohe Wertschätzung für die Arbeit in der Pflege. Eine berufliche Perspektive werde zudem als Chance zur Integration in Deutschland gesehen.

Gerade Assistenzberufe könnten "einen optimalen Einstieg in pflegeberufliche Bildungswege bieten", zitierte die Akademie NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU). Die Bundesagentur für Arbeit sprach von "vielen persönlichen Erfolgsgeschichten". Für die von Personalmangel betroffene Pflegebranche eröffne sich ein Weg, Fachkräfte zu gewinnen. Bisher haben Männer und Frauen aus rund 30 Herkunftsländern teilgenommen, vor allem aus Syrien, Iran, Irak und Afghanistan.

Teilnehmen können den Angaben zufolge neben Geflüchteten künftig aber auch alle Pflegeinteressierten, denen etwa ein Schulabschluss fehlt oder deren Sprachkenntnisse noch nicht für die Ausbildung ausreichen. Finanziert wird das Angebot durch Bildungsgutscheine der Jobcenter und Agenturen für Arbeit. Das Land sichert nun mit einer Förderzusage für weitere zweieinhalb Jahre die sozialpädagogische Betreuung der Teilnehmer.

Das Projekt war vom Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) initiiert worden. An den sieben apm-Pflegeschulen in Bielefeld, Dortmund, Düsseldorf, Duisburg, Heinsberg, Köln und Lippstadt bereiten sich die Teilnehmer auf die Pflegeassistenzausbildung vor und können dabei ihren Hauptschulabschluss nachholen. Nach der "kleinen" Pflegeausbildung können Interessenten mit der dreijährigen Ausbildung zur Pflegefachkraft fortfahren.

© dpa-infocom, dpa:210207-99-334609/2

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