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Migration - Dresden:Linke verlangen dezentrale Unterbringung von Flüchtlingen

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Dresden (dpa/sn) - Nach Corona-Infektionen in der Erstaufnahme für Geflüchtete in Dresden hat die Linke im Landtag eine Unterbringung Betroffener in Wohnungen verlangt. Dafür werde ein verantwortungsvolles Konzept gebraucht, sagte die Abgeordnete Juliane Nagel am Montag an die Adresse der Landesregierung. Mitte Oktober hätten fast 1900 Menschen in Erstaufnahmeeinrichtungen gelebt, während in den Kommunen große Kapazitäten an Wohnungen leer ständen.

"Dass es im Frühjahr keine nachgewiesenen Covid-19-Infektionen in den Erstaufnahmeeinrichtungen für Geflüchtete gab, war reines Glück. Inzwischen ist es in verschiedenen Standorten zu Infektionen gekommen", stellte Nagel fest. Man unterstütze die Landesdirektion und Betreiber der Einrichtungen bei ihrem Ziel, Komplett-Quarantänen zu vermeiden. "Wir bleiben aber bei unserer Diagnose, dass Massenunterkünfte in Pandemiezeiten per se gefährlich sind."

"Diese Einschätzung stützt sich auf Untersuchungen des Robert Koch-Instituts und des Kompetenznetzes Public-Health-Covid19. Geflüchtete haben in Sammelunterkünften nur mindestens sechs Quadratmeter zum Leben", erklärte Nagel. In großen Einrichtungen würden zwischen 200 und 300 Menschen in Mehrbettzimmern leben. Dort könnten sich Infektionen rasant verbreiten.

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