Michail Chodorkowskij in Freiheit:In die Welt geworfen

Drastischer Szenenwechsel: Noch vor zwei Tagen lebte Michail Chodorkowskij in der Abgeschiedenheit einer Strafkolonie. Dann unterzeichnete Russlands Präsident Wladimir Putin einen Gnadenerlass für den 50-Jährigen - der sich nun in Berlin der Weltpresse stellte. Die dramatische Wende im Leben des Kreml-Kritikers in Bildern.

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Drastischer Szenenwechsel: Noch vor zwei Tagen lebte Michail Chodorkowskij in der Abgeschiedenheit einer Strafkolonie. Dann unterzeichnete Russlands Präsident Wladimir Putin einen Gnadenerlass für den 50-Jährigen - der sich nun in Berlin der Weltpresse stellte. Die dramatische Wende im Leben des Kreml-Kritikers in Bildern. Mehr als zehn Jahre lang saß der frühere Oligarch und Regimekritiker Michail Chodorkowskij in russischen Gefängnissen, doch seit vergangenem Freitag hält er sich in Berlin auf. Dort gab der 50-Jährige nun seine erste Pressekonferenz. Der frühere Eigner des Ölkonzerns Yukos war 2003 festgenommen worden, nachdem er in verschiedener Hinsicht in Konflikt mit Präsident Wladmir Putin geraten war. Er wurde daraufhin wegen Steuerhinterziehung und Öldiebstahl zu langjährigen Haftstrafen verurteilt.

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Michail Chodorkowskijs Pressekonferenz fand im Mauermuseum am Checkpoint Charlie statt. Der Andrang der Medien war gewaltig. Die Organisatoren hatten viel Mühe, einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Pressevertreter aus aller Welt drängten sich in den kleinen Raum. Chodorkowskij wirkte während seines Auftritts diplomatisch und zurückhaltend. Groll gegenüber Russlands Präsident Wladimir Putin, der wohl für die lange Haftzeit verantwortlich ist? Habe er nicht, versichert er. "Ein Pragmatiker braucht keinen Hass und keine Rache."

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Im Mauermuseum bot sich den Fotografen erstmals die Gelegenheit, Michail Chodorkowskij nach seiner Freilassung auf einem Familienfoto festzuhalten. Mutter Marina (links) und Vater Boris Chodorkowskij (2.v.r.) waren kurzfristig nach Berlin gekommen, um ihrem Sohn nach mehr als zehn Jahren erstmals in Freiheit gegenüberzutreten. Chodorkowskijs Sohn Pawel (rechts) hatte seinen Vater in Berlin bereits erwartet. "Meine Familie ist endlich wieder vereint", sagte der 27-Jährige.

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Eine der Ausstellungen im Mauermuseum widmet sich aktuellen menschenrechtspolitischen Themen, zu denen aus Sicht des Museums auch der "Fall Chodorkowskij" zählt. In einer Vitrine liegt die Jacke, die der Kreml-Kritiker trug, als er im Oktober 2003 verhaftet wurde. Auf dem Bild steht Michail Chodorkowskij gemeinsam mit Museumsleiterin Alexandra Hildebrandt vor dem Schaukasten.

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Michail Chodorkowskij kurz nach seiner Ankunft im Berliner Hotel Adlon: Der russischen Zeitschrift The New Times gab der Kreml-Kritiker vor der Pressekonferenz im Mauermuseum ein Interview. "Das Wichtigste ist jetzt: Freiheit, Freiheit, Freiheit", sagte Chodorkowskij zu Chefredakteurin Jewgenija Albats. Die Journalistin postete das Foto nach dem Gespräch via Twitter. Der Kremlkritiker schrieb drei Jahre lang aus dem Strafager in Segescha als Kolumnist für das Blatt.

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Die Presse hatte schnell Wind davon bekommen, welch berühmten Gast das Hotel Adlon in Berlin beherbergt. Am Samstag entsandten zahlreiche Fernsehstationen Kamera-Teams, die vor dem Eingang der Nobelherberge am Brandenburger Tor Position bezogen.

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Am Tag davor war Michail Chodorkowskij in Berlin auf dem Flughafen Schönefeld gelandet. Von dort wurde er offenbar in einem Mercedes-Transporter (rechts) abgeholt. Das Bild soll die Fahrzeuge zeigen, die zum Transport Michail Chodorkowskijs eingesetzt wurden, während sie den General Aviation Terminal (GAT) im Süden des Flughafens passieren.

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Unmittelbar nach seiner Ankunft in Berlin-Schönefeld war Michail Chodorkowskij vom früheren Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher (rechts) begrüßt worden. Wie in der Folge bekannt wurde, hatte Genscher die Freilassung des Kreml-Kritikers seit 2012 von langer Hand eingefädelt.

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In Schönefeld eingetroffen war Michail Chodorkowskij in einem Privatjet des Unternehmers Ulrich Bettermann, der mit Hans-Dietrich Genscher befreundet ist. Das russische Präsidialbüro hatte am Freitag nach einer Bitte Genschers entschieden, dass Bettermanns Piloten ohne Visum nach Russland fliegen und Chodorkowskij in St. Petersburg an Bord nehmen konnten.

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Vor seiner überraschenden Freilassung hatte Michail Chodorkowskij im Straflager Segescha in Russlands unwirtlichem Nordwesten eingesessen, in das er im Juni 2011 verlegt worden war. Das Bild zeigt Angehörige der russischen Polizei-Sondereinheit OMON in der Nähe der Strafkolonie Nummer 7 in der Chodorkowskij festgehalten wurde.

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