Die Wahllokale hatten gerade seit zweieinhalb Stunden geschlossen, als siebeneinhalb Millionen Deutsche dabei zuschauten, wie sich Friedrich Merz live im Fernsehen verwandelte. Berliner Runde, Merz in der Mitte, ein idealtypischer Transatlantiker, bis 2019 zehn Jahre Vorsitzender des Eliten-Freundeskreises Atlantikbrücke, früher als Anwalt in Diensten der US-Kanzlei Mayer Brown und Aufsichtsrat der Deutschlandabteilung des New Yorker Vermögensverwalters Blackrock. Dieser Mann sagte jetzt: „Für mich wird absolute Priorität haben, so schnell wie möglich Europa so zu stärken, dass wir Schritt für Schritt auch wirklich Unabhängigkeit erreichen von den USA.“
Nach der BundestagswahlEuropa hofft auf deutsche Führung
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In Brüssel sind die Erwartungen an Olaf Scholz’ Nachfolger erdrückend. Friedrich Merz kann gut mit Emmanuel Macron. Viele hoffen, dass Berlin neben Paris eine Führungsrolle übernimmt und beide die Europäer hinter sich versammeln.
Von Jan Diesteldorf

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