Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in Nahost.
Wichtige Updates
Rakete trifft Krankenhaus in Israel
Israel greift Schwerwasserreaktor in Iran an
Erneut wechselseitige Angriffe von Israel und Iran
Merz-Regierung genehmigte bislang Rüstungsexporte für knapp vier Millionen Euro nach Israel
Trump über möglichen Militärschlag gegen Iran: „Vielleicht tue ich es, vielleicht tue ich es nicht. Niemand weiß, was ich tun werde"
Hans von der Hagen
Israels Verteidigungsminister: Ein Diktator wie Chamenei darf nicht länger existieren
Verteidigungsminister Israel Katz bezeichnet nach Medienberichten Irans Obersten Führer Ali Chamenei als "modernen Hitler". Bei dem Besuch des Ortes Cholon, der Ziel eines iranischen Raketenangriffs war, sagte er weiter: Ein Diktator wie Chamenei dürfe nicht weiter existieren. Er folge einer Ideologie der Zerstörung Israels und nutze die Ressourcen seines Landes, um dieses Ziel zu erreichen. Doch es dürfe nie verwirklicht werden.
Katz zog einen Vergleich zum Holocaust: Wenn der Staat Israel und eine starke Verteidigungsarmee existiert hätten und es möglich gewesen wäre, Hitler gefangenzunehmen, hätten man es getan, um seinen Plan zur Vernichtung der Juden zu vereiteln. "Wir hätten die israelischen Streitkräfte geschickt, ihn herausgeholt und eliminiert. Und genau so sehe ich die aktuelle Situation."
Katz zog einen Vergleich zum Holocaust: Wenn der Staat Israel und eine starke Verteidigungsarmee existiert hätten und es möglich gewesen wäre, Hitler gefangenzunehmen, hätten man es getan, um seinen Plan zur Vernichtung der Juden zu vereiteln. "Wir hätten die israelischen Streitkräfte geschickt, ihn herausgeholt und eliminiert. Und genau so sehe ich die aktuelle Situation."
Hans von der Hagen
Iran soll Streumunition eingesetzt haben
Israels Armee teilt mit, dass Iran an diesem Donnerstag eine Rakete abgefeuert habe, die in ihrem Sprengkopf Streumunition getragen haben soll. Das berichtet die Times of Israel. Der Sprengkopf habe sich in einer Höhe von rund sieben Kilometern geöffnet und etwa 20 kleinere Geschosse in einem Radius von rund acht Kilometern verteilt. Eines davon habe ein Haus in der in Zentralisrael gelegen Stadt Azor getroffen und einige Schäden verursacht. Ein Vertreter des Militärs sagte, dass solche Raketen eine größere Bedrohung darstellten als andere Raketen Irans. Zugleich wurde die Bevölkerung gewarnt, sich Raketentrümmern zu nähern, da diese explodieren könnten.
Newsdesk
Kristiana Ludwig
Rakete trifft Krankenhaus in Israel
Bei einem massiven iranischen Raketenangriff auf Israel ist auch ein Krankenhaus in der Wüstenstadt Beerscheva getroffen worden. Dem Krankenhausdirektor Shlomi Codish zufolge sind jedoch bereits seit Freitag Patienten in Sicherheit gebracht und in unterirdische Abteilungen verlegt worden, sodass niemand durch den Angriff starb. Helfer berichten, dass das getroffene Gebäude erst am Vortag geräumt worden sei. Es seien allerdings einige Patienten durch Glassplitter verletzt worden, sagt Codish – in vielen umliegenden Gebäuden hat die Druckwelle des Einschlags Fensterscheiben platzen lassen. Sein eigenes Büro sei nicht weit entfernt gewesen. Auch an anderen Orten Israels, etwa im Großraum Tel Aviv, gab es am Donnerstagmorgen Einschläge von mehr als 20 Raketen. Insgesamt sollen 65 Menschen verletzt worden sein, drei von ihnen schwer.
Am Vormittag ist das Gelände des Krankenhauses abgeriegelt. Soldaten und Feuerwehrleute sind gekommen, um den Pflegern und Ärzten bei der Evakuierung zu helfen. Sie werden auf Tragen in sichere Gebäude gebracht. Das Klinikgelände ist weitläufig, das getroffene Gebäude steht im Zentrum. In den oberen Stockwerken sind die Wände in sich zusammengefallen, Rauch steigt auf. Am Eingang der Kinderintensivstation liegt Schutt auf dem Boden, ein Schild baumelt an einem Kabel von der Decke. Überall auf den Wegen liegt Glas. Krankenhausangestellte sitzen im Schatten der Bäume auf dem Boden.
Israels Präsident Isaac Herzog trat gegen Mittag vor die Kameras, im Rücken das beschädigte Gebäude, und verurteilte den Angriff. In dieser Klinik würden Juden und Muslime gemeinsam arbeiten und gemeinsam behandelt werden, sagte er, „und das ist die Zukunft dieser Region“. Deshalb müsse man manchmal in den Krieg ziehen „und der Schlange den Kopf abschlagen".
Am Vormittag ist das Gelände des Krankenhauses abgeriegelt. Soldaten und Feuerwehrleute sind gekommen, um den Pflegern und Ärzten bei der Evakuierung zu helfen. Sie werden auf Tragen in sichere Gebäude gebracht. Das Klinikgelände ist weitläufig, das getroffene Gebäude steht im Zentrum. In den oberen Stockwerken sind die Wände in sich zusammengefallen, Rauch steigt auf. Am Eingang der Kinderintensivstation liegt Schutt auf dem Boden, ein Schild baumelt an einem Kabel von der Decke. Überall auf den Wegen liegt Glas. Krankenhausangestellte sitzen im Schatten der Bäume auf dem Boden.
Israels Präsident Isaac Herzog trat gegen Mittag vor die Kameras, im Rücken das beschädigte Gebäude, und verurteilte den Angriff. In dieser Klinik würden Juden und Muslime gemeinsam arbeiten und gemeinsam behandelt werden, sagte er, „und das ist die Zukunft dieser Region“. Deshalb müsse man manchmal in den Krieg ziehen „und der Schlange den Kopf abschlagen".
Anna-Maria Salmen

Grünen-Außenpolitikerin fordert von Israel Belege für Bedrohung durch Iran
Luise Amtsberg, Grünen-Berichterstatterin für den Nahen Osten, fordert Israel auf, Belege für die unmittelbare Bedrohung durch Iran vorzulegen. Die völkerrechtlichen Hürden für einen Präventivschlag seien hoch, so Amtsberg bei SZ Dossier. Die israelische Regierung habe den Militärschlag mit dem Schutz ihres Landes gerechtfertigt. „Die bloße Behauptung reicht aber nicht aus.“
Was Amtsberg von der "Drecksarbeit"-Äußerung des Kanzlers hält und welche Forderungen sie an die Bundesregierung stellt, lesen Sie bei SZ Dossier:
Was Amtsberg von der "Drecksarbeit"-Äußerung des Kanzlers hält und welche Forderungen sie an die Bundesregierung stellt, lesen Sie bei SZ Dossier:
Anna-Maria Salmen

Israel greift Schwerwasserreaktor in Iran an
Israel hat einem Medienbericht zufolge einen Schwerwasserreaktor nahe Arak in Iran angegriffen, der Teil des iranischen Atomprogramms ist. Der israelische Armeesender berichtete, der Angriff sei nach einer Warnung des Militärsprechers in persischer Sprache erfolgt. Zuvor hatten die israelischen Streitkräfte die Bewohner des Gebiets dazu aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen. Es bestehe kein Strahlungsrisiko, meldet die iranische Nachrichtenagentur Insa unter Berufung auf offizielle Angaben.
Der Forschungsreaktor war teilweise fertiggestellt. Iran hatte der Atomaufsichtsbehörde der Vereinten Nationen mitgeteilt, dass die Anlage im kommenden Jahr in Betrieb gehen solle. Wenn in Atom-Reaktoren Schweres Wasser zur Kühlung verwendet wird, kann Plutonium aus Natururan gewonnen werden, ohne dass dieses zuvor angereichert werden muss. Das Plutonium kann potenziell auch für Kernwaffen verwendet werden.
Der Forschungsreaktor war teilweise fertiggestellt. Iran hatte der Atomaufsichtsbehörde der Vereinten Nationen mitgeteilt, dass die Anlage im kommenden Jahr in Betrieb gehen solle. Wenn in Atom-Reaktoren Schweres Wasser zur Kühlung verwendet wird, kann Plutonium aus Natururan gewonnen werden, ohne dass dieses zuvor angereichert werden muss. Das Plutonium kann potenziell auch für Kernwaffen verwendet werden.
Juri Auel
Erneut wechselseitige Angriffe von Israel und Iran
Israel und Iran setzen in der Nacht ihre wechselseitigen Angriffe fort. Das israelische Militär hat Iran nach eigenen Angaben erneut aus der Luft attackiert. Dabei seien Ziele in der Hauptstadt Teheran und anderen Gebieten des Landes angegriffen worden, teilten die Streitkräfte mit. Zuvor hatte Iran nach israelischen Militärangaben mehrere Raketen auf Israel abgefeuert. Berichte über Opfer der gegenseitigen Angriffe gab es zunächst nicht.
Kurz darauf riefen die israelischen Streitkräfte die Bewohner eines Gebiets nahe der iranischen Städte Arak und Chondab dazu auf, sich in Sicherheit zu bringen. Die Armee werde dort militärische Anlagen angreifen. In der Region liegt ein Schwerwasserreaktor. Schweres Wasser hilft bei der Kühlung von Kernreaktoren, erzeugt aber als Nebenprodukt Plutonium, das potenziell auch für Kernwaffen verwendet werden kann.
Kurz darauf riefen die israelischen Streitkräfte die Bewohner eines Gebiets nahe der iranischen Städte Arak und Chondab dazu auf, sich in Sicherheit zu bringen. Die Armee werde dort militärische Anlagen angreifen. In der Region liegt ein Schwerwasserreaktor. Schweres Wasser hilft bei der Kühlung von Kernreaktoren, erzeugt aber als Nebenprodukt Plutonium, das potenziell auch für Kernwaffen verwendet werden kann.
Laut der Nachrichtenagentur SNN wurden am Rand Teherans Drohnen abgefangen. Berichten zufolge wurden zudem 18 "feindliche Agenten" festgenommen, denen vorgeworfen wird, in der Stadt Maschhad im Nordosten des Landes Drohnen für Israel gebaut zu haben. Unabhängig überprüfen ließen sich all diese Angaben zunächst nicht.
Seit Beginn des Krieges in der vergangenen Woche wurden in Iran laut dem Menschenrechtsnetzwerk HRANA mit Sitz in den USA insgesamt 639 Menschen getötet, davon mindestens 263 Zivilisten. Die Organisation beruft sich auf offizielle Angaben und lokale Berichte. In Israel, wo den Menschen Schutzbunker als Fluchtorte offenstehen, gab es nach israelischen Angaben bislang 24 Tote – in allen Fällen handelt es sich demnach um Zivilisten.
Juri Auel
Merz-Regierung genehmigte bislang Rüstungsexporte für knapp vier Millionen Euro nach Israel
Die neue Bundesregierung von Union und SPD hat in den ersten fünf Wochen ihrer Amtszeit Rüstungsexporte für knapp vier Millionen Euro an Israel genehmigt. Das teilte das Wirtschaftsministerium auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Desiree Becker mit, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Danach wurden deutschen Herstellern zwischen dem 7. Mai und dem 10. Juni 2025 Rüstungslieferungen für 3,986 Millionen Euro in das Land erlaubt, das wegen seines militärischen Vorgehens im palästinensischen Gazastreifen massiv in der Kritik steht. Kriegswaffen waren den Angaben zufolge aber nicht darunter.
Es ist das erste Mal, dass die neue Regierung über den Umfang der von ihr genehmigten Rüstungsexporte nach Israel informiert. Bisher hatte sie sich bei Medienfragen darauf berufen, dass der für Rüstungsexporte zuständige Bundessicherheitsrat geheim tagt. Auf Anfrage von Parlamentariern gibt die Regierung aber regelmäßig Auskunft. Der Umfang der Genehmigungen ist im Vergleich zur Vorgängerregierung verhältnismäßig gering. Die Ampel-Koalition und später die rot-grüne Minderheitsregierung haben nach dem Terror-Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 Rüstungsexporte für fast eine halbe Milliarde Euro genehmigt. Noch im ersten Quartal 2025 waren es 28 Millionen Euro. Israel lag damit auf Platz zehn der wichtigsten Empfängerländer der deutschen Rüstungsindustrie.
Um die deutschen Rüstungslieferungen an Israel gibt es seit Monaten Diskussionen. Beim Internationalen Gerichtshof in Den Haag ist sogar eine Klage des lateinamerikanischen Landes Nicaragua anhängig, das Deutschland deswegen der Beihilfe zum Völkermord beschuldigt. In den vergangenen Wochen hatte auch die neue Regierung die Kritik am Vorgehen Israels im Gazastreifen schrittweise verschärft. Aus der SPD kamen Forderungen, die Rüstungsexporte nach Israel ganz einzustellen. Die Union lehnt das aber ab. Die Linken-Abgeordnete Becker nannte es „sicherheitspolitisch unverantwortlich und humanitär skandalös“, dass die Bundesregierung mitten in einem „weiter eskalierenden Krieg“ Rüstungsexporte für vier Millionen Euro genehmigt habe. Dafür hätte man „unzählige Medikamente und Lebensmittel“ in den Gazastreifen liefern können.
Es ist das erste Mal, dass die neue Regierung über den Umfang der von ihr genehmigten Rüstungsexporte nach Israel informiert. Bisher hatte sie sich bei Medienfragen darauf berufen, dass der für Rüstungsexporte zuständige Bundessicherheitsrat geheim tagt. Auf Anfrage von Parlamentariern gibt die Regierung aber regelmäßig Auskunft. Der Umfang der Genehmigungen ist im Vergleich zur Vorgängerregierung verhältnismäßig gering. Die Ampel-Koalition und später die rot-grüne Minderheitsregierung haben nach dem Terror-Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 Rüstungsexporte für fast eine halbe Milliarde Euro genehmigt. Noch im ersten Quartal 2025 waren es 28 Millionen Euro. Israel lag damit auf Platz zehn der wichtigsten Empfängerländer der deutschen Rüstungsindustrie.
Um die deutschen Rüstungslieferungen an Israel gibt es seit Monaten Diskussionen. Beim Internationalen Gerichtshof in Den Haag ist sogar eine Klage des lateinamerikanischen Landes Nicaragua anhängig, das Deutschland deswegen der Beihilfe zum Völkermord beschuldigt. In den vergangenen Wochen hatte auch die neue Regierung die Kritik am Vorgehen Israels im Gazastreifen schrittweise verschärft. Aus der SPD kamen Forderungen, die Rüstungsexporte nach Israel ganz einzustellen. Die Union lehnt das aber ab. Die Linken-Abgeordnete Becker nannte es „sicherheitspolitisch unverantwortlich und humanitär skandalös“, dass die Bundesregierung mitten in einem „weiter eskalierenden Krieg“ Rüstungsexporte für vier Millionen Euro genehmigt habe. Dafür hätte man „unzählige Medikamente und Lebensmittel“ in den Gazastreifen liefern können.
Juri Auel
Trump über möglichen Militärschlag gegen Iran: „Vielleicht tue ich es, vielleicht tue ich es nicht. Niemand weiß, was ich tun werde"
Präsident Donald Trump hält sich weiter bedeckt in der Frage, ob sich die USA Israels Offensive zur Zerstörung des iranischen Atomanreicherungsprogramms anschließen oder nicht. Trump teilte Reportern mit, er werde sich mit seinen Beratern im Situation Room des Weißen Hauses treffen. Einem Bericht des Wall Street Journals zufolge genehmigte Trump am Dienstag einen Angriffsplan auf Iran, hielt aber die endgültige Genehmigung zurück, um zu sehen, ob Iran seinen Forderungen nach einem Ausstieg aus dem Atomprogramm nicht doch noch nachkommt.
„Ich habe Ideen, was zu tun ist“, sagte der Präsident vor Reportern im Oval Office. „Ich treffe die endgültige Entscheidung gerne eine Sekunde, bevor sie fällig ist, denn die Dinge ändern sich, besonders im Krieg.“ Auf die Frage, ob er sich einer Bombardierung Irans nähere, sagte Trump: „Vielleicht tue ich es, vielleicht tue ich es nicht. Niemand weiß, was ich tun werde."
Der iranische Außenminister Abbas Araghchi erklärte in einem Beitrag in den sozialen Medien, sein Land sei weiterhin „der Diplomatie verpflichtet“ und habe nie nach Atomwaffen angestrebt und werde dies auch nie tun.
Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge, die sich auf Insider der US-Regierung beruft, äußerte sich Trump in vertraulichen Gesprächen mit Verbündeten ähnlich wie in der Öffentlichkeit. Sollte sich Iran nicht bewegen, könnte der US-Präsident demnach in Kürze den Befehl zu einem Militärschlag gegen das Land geben. „Sie hätten diesen Deal machen sollen“, sagte Trump über die iranische Führung. „Am Ende haben sie beschlossen, es nicht zu tun. Und jetzt wünschen sie sich, sie hätten es getan." Wie die Agentur weiter berichtet, laufen in der US-Regierung derweil die Vorbereitungen auf einen Angriff. Dieser könnte eventuell am Wochenende stattfinden, heißt es. Es sei aber nicht sicher, ob es überhaupt zu einem Eingreifen der USA komme.
„Ich habe Ideen, was zu tun ist“, sagte der Präsident vor Reportern im Oval Office. „Ich treffe die endgültige Entscheidung gerne eine Sekunde, bevor sie fällig ist, denn die Dinge ändern sich, besonders im Krieg.“ Auf die Frage, ob er sich einer Bombardierung Irans nähere, sagte Trump: „Vielleicht tue ich es, vielleicht tue ich es nicht. Niemand weiß, was ich tun werde."
Der iranische Außenminister Abbas Araghchi erklärte in einem Beitrag in den sozialen Medien, sein Land sei weiterhin „der Diplomatie verpflichtet“ und habe nie nach Atomwaffen angestrebt und werde dies auch nie tun.
Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge, die sich auf Insider der US-Regierung beruft, äußerte sich Trump in vertraulichen Gesprächen mit Verbündeten ähnlich wie in der Öffentlichkeit. Sollte sich Iran nicht bewegen, könnte der US-Präsident demnach in Kürze den Befehl zu einem Militärschlag gegen das Land geben. „Sie hätten diesen Deal machen sollen“, sagte Trump über die iranische Führung. „Am Ende haben sie beschlossen, es nicht zu tun. Und jetzt wünschen sie sich, sie hätten es getan." Wie die Agentur weiter berichtet, laufen in der US-Regierung derweil die Vorbereitungen auf einen Angriff. Dieser könnte eventuell am Wochenende stattfinden, heißt es. Es sei aber nicht sicher, ob es überhaupt zu einem Eingreifen der USA komme.
Juri Auel
Israels Botschafter nimmt Merz nach „Drecksarbeit“-Zitat in Schutz – deutliche Kritik aus Iran
Israels Botschafter Ron Prosor hat die von Bundeskanzler Friedrich Merz geäußerte Unterstützung für Israels Angriff auf die iranischen Atomanlagen begrüßt und den CDU-Vorsitzenden gegen Kritik an seiner Wortwahl in Schutz genommen. „Bundeskanzler Friedrich Merz hat die Realitäten im Nahen Osten mit seiner Wortwahl klar beschrieben“, sagte Prosor der Deutschen Presse-Agentur.
Merz hatte am Rande des G-7-Gipfels in Kanada im ZDF gesagt: „Das ist die Drecksarbeit, die Israel macht für uns alle.“ Er wurde dafür von Politikern der Opposition und der SPD scharf kritisiert. ZDF-Moderatorin Diana Zimmermann hatte das Wort „Drecksarbeit“ in ihrer Frage benutzt, und Merz griff es auf – vollständig lautete seine Antwort: „Frau Zimmermann, ich bin Ihnen dankbar für den Begriff Drecksarbeit. Das ist die Drecksarbeit, die Israel macht für uns alle. Wir sind von diesem Regime auch betroffen. Dieses Mullah-Regime hat Tod und Zerstörung über die Welt gebracht.“
Prosor hält nun angesichts der Kritik an der Formulierung dagegen. „Das iranische Atomprogramm richtet sich vordergründig gegen Israel, bedroht aber die Sicherheit der ganzen Welt“, sagte er. „Die Raketen, die gerade Tel Aviv und Jerusalem treffen, bedrohen auch Berlin, Paris und London. Die Lieferkette des Terrors muss unterbrochen werden.“
Ganz anders reagierte Iran. Das Land bestellte den deutschen Botschafter Markus Potzel ein. Dieser sei infolge der „beschämenden Äußerungen“ des Kanzlers ins Außenministerium zitiert worden, berichtete der staatliche Rundfunk in Iran. Diplomatenkreise in Berlin bestätigten die Einbestellung, die als scharfe Form des diplomatischen Protests gilt. Aliresa Jussefi, Generaldirektor im iranischen Außenministerium, habe Botschafter Potzel mitgeteilt, Merz’ Äußerungen hätten dem Ansehen Deutschlands in Iran und international geschadet, hieß es. Auch in der deutsch-iranischen Community sowie unter Gegnern der repressiven Staatsführung lösten die Äußerungen Empörung aus.
Merz hatte am Rande des G-7-Gipfels in Kanada im ZDF gesagt: „Das ist die Drecksarbeit, die Israel macht für uns alle.“ Er wurde dafür von Politikern der Opposition und der SPD scharf kritisiert. ZDF-Moderatorin Diana Zimmermann hatte das Wort „Drecksarbeit“ in ihrer Frage benutzt, und Merz griff es auf – vollständig lautete seine Antwort: „Frau Zimmermann, ich bin Ihnen dankbar für den Begriff Drecksarbeit. Das ist die Drecksarbeit, die Israel macht für uns alle. Wir sind von diesem Regime auch betroffen. Dieses Mullah-Regime hat Tod und Zerstörung über die Welt gebracht.“
Prosor hält nun angesichts der Kritik an der Formulierung dagegen. „Das iranische Atomprogramm richtet sich vordergründig gegen Israel, bedroht aber die Sicherheit der ganzen Welt“, sagte er. „Die Raketen, die gerade Tel Aviv und Jerusalem treffen, bedrohen auch Berlin, Paris und London. Die Lieferkette des Terrors muss unterbrochen werden.“
Ganz anders reagierte Iran. Das Land bestellte den deutschen Botschafter Markus Potzel ein. Dieser sei infolge der „beschämenden Äußerungen“ des Kanzlers ins Außenministerium zitiert worden, berichtete der staatliche Rundfunk in Iran. Diplomatenkreise in Berlin bestätigten die Einbestellung, die als scharfe Form des diplomatischen Protests gilt. Aliresa Jussefi, Generaldirektor im iranischen Außenministerium, habe Botschafter Potzel mitgeteilt, Merz’ Äußerungen hätten dem Ansehen Deutschlands in Iran und international geschadet, hieß es. Auch in der deutsch-iranischen Community sowie unter Gegnern der repressiven Staatsführung lösten die Äußerungen Empörung aus.
Lesen Sie dazu auch mit SZ Plus:
Juri Auel
Putin: Russland könnte friedliche Atomnutzung in Iran sichern
Russland bietet nach Worten von Präsident Wladimir Putin an, die friedliche Nutzung von Atomkraft Irans zu sichern. So solle Israel die Furcht vor einer nuklearen Bewaffnung Irans genommen werden. Dies habe er Israel und den USA vorgeschlagen. Es sei ein „möglicher Ausweg“, die Entscheidung liege aber bei Israel und Iran.
Einen Sturz der iranischen Führung wegen der israelischen Luftangriffe befürchtete Putin nicht. „Die Gesellschaft schart sich doch um die politische Führung“, sagte er bei dem Treffen am Rande des St. Petersburger Wirtschaftsforums (SPIEF). Russland ist ein enger Verbündeter Irans.
Einen Sturz der iranischen Führung wegen der israelischen Luftangriffe befürchtete Putin nicht. „Die Gesellschaft schart sich doch um die politische Führung“, sagte er bei dem Treffen am Rande des St. Petersburger Wirtschaftsforums (SPIEF). Russland ist ein enger Verbündeter Irans.
Nadja Lissok
Europäische Länder wollen mit Iran verhandeln
Die Außenminister europäischer Länder und Irans treffen sich am Freitag nach Informationen zu neuen Verhandlungen über das iranische Atomprogramm. Das berichtete zuerst die Nachrichtenagentur Reuters. Demnach sollen sich in Genf zunächst die Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens mit der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas abstimmen, erfuhr Reuters aus deutschen Diplomatenkreisen. Danach soll es ein gemeinsames Gespräch mit dem iranischen Außenminister geben. Der Vorstoß sei mit den USA abgestimmt.
Ziel der Gespräche ist es nach Angaben der deutschen Diplomaten, die iranische Seite zu einer Garantie zu bewegen, dass sie das Atomprogramm wirklich nur für zivile Zwecke nutzt. Dazu müsse sich Teheran aber dringend bewegen und „vertrauensbildende und nachprüfbare Maßnahmen ergreifen, etwa indem die Führung in Teheran glaubhaft macht, dass sie keine Atomwaffen anstrebt“, sagt Außenminister Johann Wadephul. Er fügte hinzu: „Es ist nie zu spät, an den Verhandlungstisch zu kommen, wenn man in ehrlicher Absicht kommt.“
Dem Außenministertreffen soll dann ein strukturierter Dialog auf Expertenebene folgen, hieß es weiter. Kanzler Friedrich Merz hatte auf dem Kurznachrichtendienst X geschrieben, dass er die Bemühungen von Außenminister Johann Wadephul unterstütze, zusammen mit Großbritannien und Frankreich Kontakt mit Iran zu suchen. Seitens der Islamischen Republik und von Israel liegen bislang keine Stellungnahmen vor.
Ziel der Gespräche ist es nach Angaben der deutschen Diplomaten, die iranische Seite zu einer Garantie zu bewegen, dass sie das Atomprogramm wirklich nur für zivile Zwecke nutzt. Dazu müsse sich Teheran aber dringend bewegen und „vertrauensbildende und nachprüfbare Maßnahmen ergreifen, etwa indem die Führung in Teheran glaubhaft macht, dass sie keine Atomwaffen anstrebt“, sagt Außenminister Johann Wadephul. Er fügte hinzu: „Es ist nie zu spät, an den Verhandlungstisch zu kommen, wenn man in ehrlicher Absicht kommt.“
Dem Außenministertreffen soll dann ein strukturierter Dialog auf Expertenebene folgen, hieß es weiter. Kanzler Friedrich Merz hatte auf dem Kurznachrichtendienst X geschrieben, dass er die Bemühungen von Außenminister Johann Wadephul unterstütze, zusammen mit Großbritannien und Frankreich Kontakt mit Iran zu suchen. Seitens der Islamischen Republik und von Israel liegen bislang keine Stellungnahmen vor.
Nadja Lissok
Israelische Angriffe gehen weiter
Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge eine weitere Angriffswelle auf die iranische Hauptstadt Teheran abgeschlossen. Die israelische Luftwaffe habe in den vergangenen Stunden auf mehr als 20 Stellungen gezielt, teile das Militär am späten Abend mit. Darunter seien Fertigungsanlagen für Uran-Zentrifugen, „Standorte für Atomwaffenentwicklungsprojekte“ und Raketenfabriken gewesen. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Nadja Lissok
Palästinenser: 69 Tote im Gazastreifen
Bei Angriffen der israelischen Armee sind palästinensischen Angaben zufolge im Laufe des Tages 69 Menschen ums Leben gekommen. 29 der Opfer hätten auf humanitäre Hilfe gewartet, hieß es aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Das israelische Militär teilte mit, ein Soldat sei im Kampf im Süden des Küstenstreifens ums Leben gekommen. Zudem sei ein Reservist schwer verletzt worden. Das Militär meldete zugleich einen Angriff aus dem Gazastreifen. Ein Geschoss sei auf offener Fläche niedergegangen. Verletzt wurde niemand.
Anna-Maria Salmen

Trump: Iran will verhandeln
US-Präsident Donald Trump berichtet von einer möglichen Verhandlungsbereitschaft Irans. „Sie haben sogar vorgeschlagen, dass sie ins Weiße Haus kommen“, sagt er vor Journalisten. Einzelheiten nennt das Staatsoberhaupt nicht, sagt jedoch: „Das ist (...) mutig, (...) es war nicht leicht für sie, das zu tun.“ Trump zeigt sich einerseits reserviert: „Es ist sehr spät für Gespräche.“ Andererseits könne es immer noch zu einem Treffen und auch zu einem Abkommen über das iranische Atomprogramm kommen, gibt er später zu. „Könnte sein, dass ich das mache.“
Fragen von Reportern, ob ein Angriff der US-Armee auf Iran geplant sei, weicht er aus. „Niemand weiß, was ich tun werde“, sagt Trump vor dem Weißen Haus. „Ich könnte es tun. Ich könnte es nicht tun.“ Und wenn, dann werde er das nicht im Vorhinein verkünden. Zu den militärischen Fähigkeiten der Islamischen Republik erklärt er, das Land sei „völlig schutzlos, ohne jegliche Luftabwehr“.
Fragen von Reportern, ob ein Angriff der US-Armee auf Iran geplant sei, weicht er aus. „Niemand weiß, was ich tun werde“, sagt Trump vor dem Weißen Haus. „Ich könnte es tun. Ich könnte es nicht tun.“ Und wenn, dann werde er das nicht im Vorhinein verkünden. Zu den militärischen Fähigkeiten der Islamischen Republik erklärt er, das Land sei „völlig schutzlos, ohne jegliche Luftabwehr“.
Nadja Lissok
Flieger mit Deutschen aus Israel in Frankfurt gelandet
Ein Sonderflug hat Deutsche und Familienangehörige, die in Israel festsaßen, von der jordanischen Hauptstadt Amman aus nach Frankfurt gebracht. 171 Personen hätten die Region verlassen können, teilte das Auswärtige Amt auf X mit. Auch für Donnerstag sei ein Sonderflug geplant, der aber bereits ausgebucht ist. Ein weiterer ist in Planung, wie das AA mitteilte.
Bis ins Nachbarland Jordanien müssen Deutsche, die aus Israel ausreisen wollen, selbständig gelangen. Andere europäische Länder wie Polen organisierten für ihre Landsleute einen Konvoi nach Jordanien. Das Auswärtige Amt ruft Deutsche auf, sich auf seiner Krisenvorsorgeliste Elefand zu registrieren. Darauf stehen bereits 4000 Deutsche in Israel und 1000 in Iran.
Ein Sprecher hatte zuvor gesagt, dass es sich nicht um eine Rückholaktion oder Evakuierung handele. Es seien „kommerzielle Sonderflüge“, weil Ausreisemöglichkeiten der Fluggesellschaften nicht ausreichten. Die Flüge werden demnach fortgesetzt, „wenn die Lage es weiter zulässt und der Bedarf da ist“.
Bis ins Nachbarland Jordanien müssen Deutsche, die aus Israel ausreisen wollen, selbständig gelangen. Andere europäische Länder wie Polen organisierten für ihre Landsleute einen Konvoi nach Jordanien. Das Auswärtige Amt ruft Deutsche auf, sich auf seiner Krisenvorsorgeliste Elefand zu registrieren. Darauf stehen bereits 4000 Deutsche in Israel und 1000 in Iran.
Ein Sprecher hatte zuvor gesagt, dass es sich nicht um eine Rückholaktion oder Evakuierung handele. Es seien „kommerzielle Sonderflüge“, weil Ausreisemöglichkeiten der Fluggesellschaften nicht ausreichten. Die Flüge werden demnach fortgesetzt, „wenn die Lage es weiter zulässt und der Bedarf da ist“.
Ankunft am Frankfurter Flughafen. Arne Dedert/dpa