Merkel und Guttenberg in Asien:Pannen mit Regierungsfliegern

Qualm aus dem Fahrwerk, Unterbrechung des Fluges: Immer wieder machen defekte Regierungsflugzeuge Ärger: Verteidigungsminister zu Guttenberg strandete in Kiew - und auch bei einer Maschine von Kanzlerin Merkel gab es Schwierigkeiten.

Die überalterte Luftflotte der Bundesregierung sorgt mit ihren zahlreichen Pannen immer wieder für Ärger. Diesmal erwischte es Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU). Er musste in Kiew eine Asienreise unterbrechen.

Doch auch die Kanzlerin erreichte Asien nicht ungestört: Ihre Maschine musste während der Reise zu den deutsch-russischen Konsultationen in Jekaterinburg vor dem Weiterflug nach China ausgetauscht werden. Angela Merkel konnte die Reise mit einem zweiten Flugzeug aber fortsetzen. Dennoch sah sie müde und geschafft aus, als sie in der Dunkelheit endlich in China ankam.

Der Defekt an der Maschine stellte sich nach Angaben eines Regierungssprechers als nicht schwerwiegend heraus, sodass diese Maschine schließlich die Heimreise antreten konnte.

Qualm aus dem Fahrwerk

Für den Verteidigungminister war der Flug es weitaus unangenehmer: Weil ein Fahrwerk qualmte, räumte die Luftwaffen-Crew bei einem Tankstopp in der ukrainischen Hauptstadt Kiew die mehr als zwei Jahrzehnte alte Challenger-Maschine.

Auch für diese Maschine erwies sich der Schaden später als relativ harmlos: Durch ein Leck in der Nähe der Bremsen war Flüssigkeit ausgetreten. Trotzdem konnte der kleinste VIP-Flieger der Luftwaffe mit nur zwölf Passagiersitzen nicht weiterfliegen.

Guttenberg übernachtete von Mittwoch auf Donnerstag in Kiew und setzte seine Reise am Nachmittag mit einer aus Deutschland eingeflogenen Ersatzmaschine fort.

In den vergangenen Jahren kam es immer wieder zu Pannen mit Regierungsfliegern. So kam Merkel im Frühjahr 2009 zu spät zu einem EU-Gipfel, weil eine Challenger wegen eines Triebwerkschadens in Hannover zwischenlanden musste. Der Austausch der VIP-Flieger der Luftwaffe läuft bereits. Im März übergab die Lufthansa den ersten Airbus A319 mit 44 Plätzen an die Luftwaffe. Ein weiteres Exemplar soll noch in diesem Sommer folgen.

Für Langstreckenflüge erhält die Flugbereitschaft Ende des Jahres eine A340 mit 124 Sitzplätzen. Ein zweites Flugzeug dieses Typs soll im nächsten Jahr geliefert werden. Dann sollen auch vier Bombardier-Maschinen in der Größe der Challenger vom Typ Global 5000 an die Luftwaffe übergeben werden.

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