Kanzlerin beim Katholikentag:Merkel: Trumps Iran-Entscheidung "verletzt Vertrauen in internationale Ordnung"

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf dem Katholikentag 2018 - unter anderem kritisierte sie die Iran-Entscheidung von US-Präsident Donald Trump.

Bundeskanzlerin Angela Merkel beim Katholikentag über den US-Ausstieg aus dem Iran-Abkommen: "Nicht richtig."

(Foto: dpa)
  • Der Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen mit Iran hat der internationalen Gemeinschaft nach Ansicht der Bundeskanzlerin schweren Schaden zugefügt.
  • Die Aufkündigung des Abkommens durch Trump "verletzt das Vertrauen in die internationale Ordnung", sagte Merkel beim Katholikentag in Münster.

Der Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen mit Iran hat der internationalen Gemeinschaft nach Ansicht von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) schweren Schaden zugefügt. Die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump "verletzt das Vertrauen in die internationale Ordnung", sagte Merkel beim Katholikentag in Münster. Sie sei "ein Grund großer Sorge, auch ein Grund von Bedauern".

Sicherlich sei das Abkommen "alles andere als ideal", so die Bundeskanzlerin. Aber es sei "nicht richtig", eine vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen gebilligte Verabredung einseitig aufzukündigen.

Sie sehe "mit Sorge, dass der Multilateralismus in einer wirklichen Krise ist", sagte Merkel mit Blick auf den US-Ausstieg aus dem Abkommen weiter. "Wenn jeder macht, worauf er Lust hat, ist das eine schlechte Nachricht für die Welt."

Im Verhältnis zwischen der EU und den USA gibt es derzeit massive Verstimmungen und eine große Verunsicherung wegen des Ausstiegs Washingtons aus dem Atomabkommen. Dieses hatten die fünf Vetomächte des UN-Sicherheitsrats sowie Deutschland im Juli 2015 mit Iran nach jahrelangen Verhandlungen geschlossen. Am Dienstag verkündete US-Präsident Donald Trump den Ausstieg der USA, während die übrigen Vertragspartner an der Vereinbarung mit Teheran festhalten wollen.

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