Süddeutsche Zeitung

Washington:Merkel fliegt zur Trauerfeier für Bush

  • Um 17 Uhr deutscher Zeit beginnt in Washington der Staatsakt für den verstorbenen ehemaligen US-Präsidenten George H. W. Bush.
  • Kanzlerin Merkel wird ebenso wie der britische Thronfolger Prinz Charles erwartet.
  • Alle noch lebenden früheren Präsidenten nehmen ebenfalls teil - Amtsinhaber Trump wird keine Trauerrede halten.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird an der Trauerfeier für den verstorbenen ehemaligen US-Präsidenten George H. W. Bush an diesem Mittwoch teilnehmen. Das kündigte Regierungssprecher Steffen Seibert via Twitter an. Dazu veröffentlichte er ein Bild von dem Tag im Jahr 1991, als Merkel, damals Bundesministerin für Frauen und Jugend, Bush zum ersten Mal traf.

Merkel lobte und dankte Bush für seine Rolle bei der deutschen Wiedervereinigung. "Es war ein Glücksfall der deutschen Geschichte, dass er an der Spitze der Vereinigten Staaten von Amerika stand, als sich die Erstarrung des Kalten Kriegs löste und Deutschlands Wiedervereinigung möglich wurde", schrieb sie in ihrem Kondolenzbrief.

Bush, der Vater des späteren Präsidenten George W. Bush, war am vergangenen Freitag im Bundesstaat Texas im Alter von 94 Jahren gestorben. Für heute ist von 17 Uhr deutscher Zeit an ein Staatsakt zu Ehren des 41. US-Präsidenten in der Washington National Cathedral geplant. Auf Bushs Wunsch wird es keinen Trauerzug durch die amerikanische Hauptstadt geben.

Trump hält keine Rede

Außerdem wird Amtsinhaber Donald Trump keine Trauerrede halten, wie die Familie Bush erklärte. Es ist das erste Mal seit 1973, dass ein amtierender Präsident keine Trauerrede für einen verstorbenen Vorgänger hält: Bill Clinton hielt eine für Richard Nixon, George W. Bush für Ronald Reagan und Gerald Ford. Stattdessen sprechen unter anderen der ehemalige Senator Alan Simpson und der frühere kanadische Ministerpräsident Brian Mulroney.

Alle noch lebenden Ex-Präsidenten, Barack Obama, Bush junior, Clinton und Jimmy Carter, nehmen an der Zeremonie teil. Zuletzt kamen sie bei Trumps Amtseinführung Anfang 2017 zusammen. Trump hatte seit seiner Amtsübernahme wenig Kontakt zu seinen Vorgängern. Mit den Demokraten Clinton und Obama sprach er seither überhaupt nicht. Alle vier, auch Bush junior und Carter, haben sich in der Vergangenheit auf unterschiedliche Art von Trump distanziert. Auch der britische Thronfolger Prinz Charles wird in Washington erwartet.

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