Menschenrechte - Berlin:Universität Oslo zeichnet Menschenrechtsanwältin Ates aus

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Berlin/Oslo (dpa/bb) - Die Anwältin Seyran Ates wird mit dem Menschenrechtspreis der Universität Oslo ausgezeichnet. Die Juristin und Gründerin der liberalen Ibn-Rushd-Goethe-Moschee in Berlin setze sich unermüdlich für universelle Werte und Menschenrechte ein - auch unter großem persönlichem Risiko, begründete die Universität die Auszeichnung am Dienstag. Der Preis soll Ates am 5. Dezember in Oslo überreicht werden.

Ates, die unter Personenschutz leben muss, äußerte sich bewegt über die Auszeichnung. Sie und ihre Gemeinde seien weiterhin Bedrohungen ausgesetzt. Zwar bekomme die Moschee große Unterstützung. Sie erhoffe sich aber eine stärkere öffentliche Förderung, um sich gegen die gut finanzierten großen konservativen Islamverbände behaupten zu können.

Die Juristin hatte 2017 die Moschee gegründet, die weder eine Geschlechtertrennung noch einen Kopftuchzwang vorschreibt. Das Gotteshaus ist offen für Muslime aller Glaubensrichtungen und sexueller Identitäten.

Der mit 10 000 Euro dotierte Menschrechtspreis der Universität Oslo wurde erstmals 1986 an den Holocaust-Überlebenden Eli Wiesel verliehen, der in jenem Jahr auch den Friedensnobelpreis erhielt.

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