Nur wenn es einen Konsens gibt, wie Konflikte auszutragen sind, kann sich eine Gesellschaft diese Konflikte tatsächlich leisten." Der Satz ist klug, und er stammt von Norbert Lammert, einem klugen Menschen, der lange Zeit Präsident des Deutschen Bundestags war. Lammert sitzt jetzt der Konrad-Adenauer-Stiftung vor, die sich im Oktober auf einer Veranstaltung in Berlin mit dem beschäftigte, was man so gerne "Debattenkultur" nennt. Dass mit dieser sogenannten Kultur vieles im Argen liegt, ist mittlerweile fast eine Binsenweisheit geworden. Gerade deswegen ist es nötig, dass möglichst viele, die ein ernsthaftes Interesse an vernünftiger, aber durchaus streitiger Auseinandersetzung haben, den von Lammert angesprochenen Konsens anstreben - und ihn, wenn nötig, auch verteidigen.
Debattenkultur:Gar nicht so gemeint
Ob sich die digitale Erregungsgesellschaft mal wieder abregt? Zweifelhaft. Es ist Zeit, den Konsens der Demokraten zu verteidigen.
Von Kurt Kister
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