Gesundheitswesen:Kinderärzte warnen vor Medikamentenmangel

"Die Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen ist durch den Medikamentenmangel europaweit gefährdet", heißt es in einem offenen Brief an Gesundheitsminister Karl Lauterbach. (Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa)

In einem offenen Brief an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach fordern Kinderärzte, die Politik müsse eine "schnelle, zuverlässige und dauerhafte Lösung" finden.

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte hat vor einem zunehmenden Mangel an Medikamenten für Kinder gewarnt. "Wir behandeln schon jetzt fernab der Leitlinien, und der nächste Herbst steht vor der Tür. Wir werden wieder in eine Versorgungsnot geraten, die noch schlimmer werden könnte als zuletzt", sagte Verbandspräsident Thomas Fischbach der Neuen Osnabrücker Zeitung. Es fehle an Fieber- und Schmerzmedikamenten in kindgerechter Darreichungsform. Auch Penicillin gebe es derzeit nicht.

Fischbach zählt zu den Mitunterzeichnern eines offenen Briefs der Kinderärzte in Deutschland, Frankreich, Südtirol, Österreich und in der Schweiz an die Gesundheitsminister der Länder. In dem Brief an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), der der Zeitung vorlag, heißt es demnach: "Die Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen ist durch den Medikamentenmangel europaweit gefährdet. Eine schnelle, zuverlässige und dauerhafte Lösung ist dringend erforderlich!"

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Die Ärzte seien "in großer Sorge". Die Engpässe der vergangenen Monate führten dazu, dass weder kindgerechte noch an Therapierichtlinien ausgerichtete Behandlungen möglich seien. Dadurch werde Gesundheit von Kindern und Jugendlichen nachhaltig gefährdet. "Noch vor wenigen Jahren war dieses Szenario eines Versorgungsmangels in unseren Ländern nicht einmal ansatzweise vorstellbar. Wir sehen die Politik in der Verantwortung, eine ausreichende Produktion und Bevorratung wichtiger Arzneimittel der pädiatrischen Grundversorgung in Europa sicherzustellen", heißt es laut der Zeitung in dem Brief. Fischbach forderte, die Herstellung von Medikamenten für Kinder in Deutschland zu fördern. Es müsse für die Hersteller wieder ausreichend attraktiv sein, die Medikamente zu produzieren. Dafür müsse die Politik sorgen.

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