USA wollen wichtiges IS-Material sichergestellt haben
US-Elitetruppen haben einem Zeitungsbericht zufolge bei einer Razzia in Syrien Unterlagen zum sogenannten Islamischen Staat (IS) erbeutet, die Aufschluss über die Kommandostruktur der Terrormiliz geben. Wie die New York Times am Montag unter Berufung auf US-Regierungsvertreter berichtete, wurden unter anderem Laptops und Mobiltelefone sichergestellt. Die Analyse des Materials habe auch Einblicke in Finanzstruktur und Sicherheitsmaßnahmen der Miliz gegeben, hieß es weiter.
Bei der Kommandoaktion im Osten Syriens war im Mai demnach Abu Sayyaf, ein ranghohes IS-Mitglied, getötet worden. Die aus dem Material gewonnenen Informationen haben den USA zudem angeblich geholfen, ein weiteres ranghohes IS-Miglied aufzuspüren und zu töten. US-Offizielle zeigten sich zuversichtlich, Abu Hamid bei einem Luftschlag am 31. Mai getötet zu haben. Der IS hat seinen Tod aber bislang nicht bestätigt.
Sicherheitsmaßnahmen des IS
Das sichergestellte Material soll zeigen, wie IS-Führer Abu Bakr al-Baghdadi aus dem Untergrund agiert und verhindert, von den Koalitionstruppen aufgespürt zu werden. Vor Treffen mit regionalen Anführern im IS-Hauptquartier im syrischen Raqqa werden diese demnach einzeln abgeholt und überprüft. So soll sichergestellt werden, dass diese ihre Mobiltelefone und andere elektronische Geräte abgeschaltet haben, die den US-Geheimdiensten eine Ortung ermöglichten.
Die Frauen ranghoher IS-Mitglieder, auch die al-Baghdadis, spielen demnach eine größere Rolle als bislang angenommen. Der NYT zufolge werden sie zur Übermittlung von Informationen eingesetzt.
Deutsche IS-Anhängerin:Beruf: "Ehefrau bei Islamischer Staat"
Die 16-jährige Elif Ö. aus Neuried bei München ist in Syrien verschwunden - und nun zumindest online wieder aufgetaucht. Auf Facebook wirbt sie bei gleichaltrigen Mädchen dafür, sich den IS-Terrorkämpfern anzuschließen. Sie selbst hat offenbar geheiratet.
Einem Vertreter des State Department zufolge haben die USA aus dem Material ziemlich viel entnommen, was sie bislang nicht wussten. "Jeden Tag wird das Bild davon etwas klarer, was diese Organisation ist, wie entwickelt sie ist, wie global sie ist und wie vernetzt", sagte er der NYT.