Nürnberg (dpa) - Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat sich auf dem Evangelischen Kirchentag für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk stark gemacht. Dass die Abozahlen der Zeitungen sinken, sei ein Riesenproblem, sagte er am Samstag. „Deshalb setze ich mich sehr für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ein.“ Er finde es nicht gut, wenn einzelne Ministerpräsidenten laut über die Rundfunkgebühren nachdächten. Das Verfahren zur Gebührenfestsetzung habe sich bewährt und über viele Jahrzehnte für Stabilität gesorgt. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk sei eine Insel der Verlässlichkeit.
Kretschmer hatte zunächst keinen leichten Stand beim Publikum der Diskussionsrunde zum Thema „Verschwörung, Fake News, Lobbyismus: Demokratie in Gefahr?“. Als er die geplante Heizungsgesetzgebung der Bundesregierung angriff, wurde er ausgebuht und ausgepfiffen. Ähnlich war es, als Kretschmer sagte, es gehe nicht, dass eine Partei regeln wolle, was wir essen dürften. Zuvor hatte einer der Vorredner über die Grünen und die Berichterstattung von 2013 zu ihren vermeintlichen Plänen für einen Veggie-Day gesprochen.
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