Historische Bilder des Mauerfalls:Tage des Aufbruchs in Berlin

Vor dreißig Jahren erlebt SZ-Fotografin Regina Schmeken den Fall der Berliner Mauer von beiden Seiten. Sie sieht ratlos wirkende, junge Grenzwächter, entschlossene "Mauerspechte" und Menschen, die sich freudig begegnen.

Von Christian Mayer (Text) und Regina Schmeken (Fotos)

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(Foto: Regina Schmeken; Regina Schmeken)

Am 10. November 1989, einen Tag nach der berühmten Ankündigung von Günter Schabowski zu den neuen DDR-Reiserichtlinien, macht sich Regina Schmeken per Flugzeug auf den Weg nach Berlin. Menschen aus allen Himmelsrichtungen, aus dem In- und Ausland, sind dorthin unterwegs und wollen dabei sein, als die Mauer fällt. Die Redaktion der Süddeutschen Zeitung hat der Fotografin ein Zimmer im Osten der Stadt an der Friedrichstraße gebucht. So entsteht kurz nach der Ankunft ihre erste Aufnahme vom Brandenburger Tor im Gegenlicht gleißender Scheinwerfer von TV-Sendern aus aller Welt. Im Westen spielt schon die Musik, im Osten herrscht dagegen noch eine abwartende Ruhe vor dem Sturm.

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(Foto: Regina Schmeken; Regina Schmeken)

Die Magie des Augenblicks: Bei der Ankunft in West-Berlin werden die DDR-Bürger freudig begrüßt. Auf den Straßen der Stadt herrscht eine euphorische Stimmung. Hier eine Szene am Checkpoint Charlie.

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(Foto: Regina Schmeken; Regina Schmeken)

Der 11. November 1989 ist ein sonniger Sonntag. Viele Berliner nutzen die Gelegenheit zu einem Spaziergang an der Mauer - hier der Blick auf dem noch unbebauten Potsdamer Platz (mit dem historischen Weinhaus Huth).

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(Foto: Regina Schmeken; Regina Schmeken)

"Make love not wall", lautet der Appell an der Mauer, aber der Grenzsoldat traut der Sache, trotz Maueröffnung, offensichtlich nicht. Er fotografiert einen der zahlreichen Männer, die mit Hämmern das Bollwerk bearbeiten, schnell hatten sie einen Namen, man nannte sie "Mauerspechte".

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(Foto: Regina Schmeken; Regina Schmeken)

Innerdeutscher Dialog an der Mauer: Grenzsoldaten der DDR im Gespräch mit einem Westberliner Polizisten. Szenen dieser Art, der Wille nach Verständigung und Dialog machten aus dem "Fall der Mauer" eine "Friedliche Revolution".

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(Foto: Regina Schmeken; Regina Schmeken)

Noch gibt es zwei deutsche Staaten, aber die Gitter werden bald verschwinden: Zwei Kinder sehen am 11. November 1989 durch die Absperrung auf der Ostseite des Brandenburger Tors auf Posten der DDR-Grenztruppen.

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(Foto: Regina Schmeken; Regina Schmeken)

Am frühen Morgen des 12. November werden am Potsdamer Platz im Auftrag der DDR-Behörden Segmente aus der Mauer gelöst und ein neuer Grenzübergang geschaffen. Zu groß ist der Ansturm der Bevölkerung aus dem Osten, alle wollen nach Westen. Die Aufnahme zeigt diese Mauerteile, davor Mitglieder der Grenztruppen.

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(Foto: Regina Schmeken; Regina Schmeken)

Bestaunt von Umstehenden bearbeitet ein sogenannter "Mauerspecht" das Bollwerk mit einem Vorschlaghammer.

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(Foto: Regina Schmeken; Regina Schmeken)

Der junge DDR-Grenzschützer riskiert einen Blick nach Westen. Dies war eines der ersten Löcher, die in die Mauer geschlagen wurden.

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(Foto: Regina Schmeken; Regina Schmeken)

Der neu geschaffene Grenzübergang am Potsdamer Platz, die Menschen strömen von Ost nach West und umgekehrt, noch bewacht von DDR-Grenzschützern. Man sieht hier die Mauer im Querschnitt: links in der Ferne der Reichstag und rechts das Brandenburger Tor.

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(Foto: Regina Schmeken; Regina Schmeken)

Eine große Lebensmittelkette verteilt Westprodukte wie Kaffee, Bananen oder Apfelsinen am Berliner Breitscheidplatz - der Andrang ist groß.

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(Foto: Regina Schmeken; Regina Schmeken)

Ebenfalls vom Breitscheidplatz aus aufgenommen zeigt dieses Bild das Gedränge am 12. November 1989 auf dem Kurfürstendamm. Im Vordergrund umringen TV-Journalisten Bundespräsident Richard von Weizsäcker, den Regierenden Bürgermeister von Westberlin, Walter Momper, und den Oberbürgermeister von Ostberlin, Erhard Krack. Die hatten an einem ökumenischen Dankgottesdienst in die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche teilgenommen. Vor ihnen entfalten zwei junge Männer spontan die Europafahne.

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