Massentierhaltung:Das Fleisch-Paradoxon

Organic Farms Likely To Benefit From Dioxin Scandal

Auch diese Schweine enden einmal auf einem Teller. Zu Lebzeiten geht es ihnen, in einer Bio-Farm in Langenhorn, besser als 98 Prozent ihrer Artgenossen.

(Foto: Joern Pollex/Getty)

Noch nie gab es so viele Vegetarier in Deutschland. Und noch nie wurde hier so viel Vieh geschlachtet. Das Geschäft mit Fleisch läuft gut - auch auf Kosten des Tierschutzes.

Ausgerechnet Wurst. Bei keinem Lebensmittel sind sich die Deutschen ja so einig. In Bayern (Weiß), in Thüringen (Rost), im Saarland (Fleisch) und in Berlin (Curry) hat sie den Rang eines Nationalgerichts, insgesamt gibt es 1500 Sorten, und dann sagt die Weltgesundheitsorganisation WHO: Verarbeitetes Fleisch sei nachweislich krebserregend. Die Empörung war entsprechend, erstaunlicherweise größer über die WHO als über die Tatsache an sich. Das ist insofern nicht verwunderlich, weil die Deutschen schon lange ein seltsames Verhältnis zu Fleisch im Allgemeinen haben. Sie wollen in allen Umfragen bessere Haltungsbedingungen für Tiere, aber zahlen nicht mehr für ihr Fleisch; die Schlachtbetriebe produzieren immer mehr Fleisch, und noch nie gab es so viele Vegetarier wie jetzt, je nach Umfrage bis zu sechs Prozent der Bevölkerung.

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