Massaker in Synagoge in Pittsburgh:Schütze muss sich auch wegen Hassverbrechen verantworten

Massaker in Synagoge in Pittsburgh: Eine Frau trauert vor der Synagoge, bei der das Attentat stattfand.

Eine Frau trauert vor der Synagoge, bei der das Attentat stattfand.

(Foto: AFP)
  • Dem Verdächtigen im Fall des Attentats auf eine Synagoge in Pittsburgh droht die Todesstrafe.
  • Eine Grand Jury hat nun Anklage gegen den 46-Jährigen erhoben.
  • Er wird beschuldigt, elf Menschen durch Schüsse getötet und sechs verletzt zu haben.

Im Fall des Attentats auf eine Synagoge in Pittsburgh im US-Bundstaat Pennsylvania, bei dem ein Mann elf Menschen erschoss, hat eine Grand Jury Anklage erhoben. Das hat das US-Justizministerium mitgeteilt. Demnach werden dem mutmaßlichen Attentäter Robert Bowers 44 Anklagepunkte zur Last gelegt, darunter auch Hassverbrechen. Die Grand Jury war eingeschaltet worden, um die von der Staatsanwaltschaft vorgelegten Beweise zu prüfen und über eine Anklage zu entscheiden.

Bowers war im Internet in rechtsradikalen Foren unterwegs und verbreitete dort antisemitisches Gedankengut. So bezeichnete er Juden unter anderem als "Kinder des Satans". Die Staatsanwaltschaft kündigte an, die Todesstrafe für Bowers zu fordern. Bei dem Massaker waren elf Menschen im Alter zwischen 50 und 97 Jahren getötet und sechs verletzt worden, darunter vier Polizisten. Augenzeugen zufolge soll er beim Eindringen in die Synagoge gerufen haben: "Alle Juden müssen sterben."

"Heute beginnt der Prozess, Gerechtigkeit für die Opfer dieser hasserfüllten Handlungen zu suchen", sagte der US-Bundesstaatsanwalt Scott Brady. Bowers, 46 Jahre alt, sitzt zurzeit in Untersuchungshaft. Die Möglichkeit, auf Kaution frei zu kommen, gibt es für ihn nicht. Für Donnerstag ist eine Anhörung in seinem Fall geplant.

US-Präsident Donald Trump hatte am Dienstag die "Tree-of-Life"-Synagoge besucht, obwohl sich die jüdische Gemeinde explizit gegen den Besuch des US-Präsidenten ausgesprochen hatte. Sie warf Trump vor, mit seiner Politik Hass zu schüren und so solche Attentate zu ermöglichen. In Pittsburgh gab es sowohl Proteste für als auch gegen den Besuch des Präsidenten. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Huckabee Sanders, verteidigte Trump. Dieser habe in einer schwierigen Zeit für die US-Juden seine Unterstützung zeigen wollen.

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