Malis Premierminister Choguel Kokalla Maïga ist nach Kritik an der Militärregierung seines Postens enthoben worden. Der Generalsekretär des Präsidialamts, Alfousseyni Diawara, verlas am Mittwochabend im nationalen Fernsehen ein Dekret, in dem er mitteilte, dass „die Ämter des Premierministers und der Regierungsmitglieder beendet werden“.
Maïga hatte vergangene Woche den Umgang der Regierung mit Wahlen kritisiert. „Alles geschieht unter strengster Geheimhaltung und ohne das Wissen des Premierministers“, sagte Maïga laut CNN am Samstag gegenüber Reportern. Bei einer Kundgebung am Samstag in Malis Hauptstadt Bamako sagte er, dass die Transition, die eigentlich am 26. März beginnen sollte, „auf unbestimmte Zeit, einseitig und ohne Debatte innerhalb der Regierung verschoben wurde“. Auch er erfahre alles nur aus der Presse.
Maïga war 2021 nach einem Militärputsch auf den Posten gekommen. Davor war er bereits unter zwei anderen Präsidenten Handelsminister sowie Minister für digitale Wirtschaft. Bisher gibt es noch keine Informationen darüber, wer seinen Posten als Premierminister Malis übernehmen soll.
Das westafrikanische Land hat bereits zwei Militärputsche erlebt. Machthaber Assimi Goïta hatte ursprünglich angekündigt, im Februar Wahlen abzuhalten. Diese wurden jedoch auf unbestimmte Zeit verschoben.