Mali:Präsidentenpartei gewinnt Parlamentswahlen in Mali

Bei den Parlamentswahlen in Mali setzt sich die Präsidentenpartei durch, muss aber eine Koalition bilden.

Bei den Parlamentswahlen in Mali hat die Partei von Präsident Ibrahim Boubacar Keita deutlich das Rennen gemacht. Seine RPM (Rally für Mali) habe vorläufigen Ergebnissen zufolge 60 der insgesamt 147 Sitze erhalten, teilte das zuständige Ministerium für Territoriale Verwaltung mit. Jedoch verfehlte die Partei am vergangenen Sonntag die absolute Mehrheit von 74 Sitzen und muss nun mit Verbündeten eine Koalition bilden.

Die Oppositionsparteien ADEMA (Allianz für Demokratie in Mali) und URD (Union für die Republik und die Demokratie) kamen den Angaben zufolge auf 21 beziehungsweise 17 Sitze. Nur elf Frauen schafften den Sprung ins Parlament. Das endgültige Ergebnis soll in den nächsten Tagen vorliegen. Die Wahlbeteiligung lag in der zweiten Runde bei etwa 37 Prozent. In der ersten Runde am 24. November hatten 38,6 Prozent der 6,5 Millionen Wahlberechtigten teilgenommen. Die Wahlbeteiligung ist in dem westafrikanischen Krisenland traditionell sehr niedrig.

20 Monate nach dem Militärputsch sollte die zweite Wahlrunde die mühsame Rückkehr zur Demokratie in dem westafrikanischen Land abschließen. Der Urnengang wurde überschattet von einem Anschlag auf UN-Soldaten am Vortag, bei dem zwei Blauhelme aus dem Senegal getötet wurden.

Das Land war durch einen Militärputsch im März 2012 ins Chaos gestürzt. Frankreich griff im Januar militärisch ein, um ein Vorrücken islamistischer Rebellen zu stoppen. Zusammen mit Soldaten aus anderen afrikanischen Staaten vertrieb die französische Armee die Rebellen aus den großen Städten des Nordens, den die Islamisten bis dahin kontrolliert hatten. Die Sicherheitslage ist aber nach wie vor angespannt.

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