Mali:Gestürzter Präsident verlässt das Land

Malis vom Militär gestürzter Präsident Ibrahim Boubacar Keïta ist für medizinische Behandlungen in die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) gereist. Er sei am Samstagabend abgeflogen, sagte am Sonntag Ali Diallo, ein Regierungsmitarbeiter. Dies bestätigte auch der Generalsekretär von Keïtas Partei RPM, Baber Gano. Der 75-jährige Keïta war vor wenigen Tagen in Bamako mit Symptomen, die einem Schlaganfall ähnelten, einem Klinikmitarbeiter zufolge ins Krankenhaus gebracht worden. Die Entscheidung, Keïta zu behandeln, sei auf Anfrage des Militärs in Mali und in Absprache mit dem nigrischen Präsidenten Mahamadou Issoufou in seiner Funktion als Vorsitzender des westafrikanischen Staatenverbunds Ecowas getroffen worden, teilte die staatliche emiratische Nachrichtenagentur WAM unter Berufung auf das Außenministerium mit. Militärs hatten vor zwei Wochen in dem westafrikanischen Land gemeutert, Keïta festgenommen und ihn zum Rücktritt gezwungen. Tage später wurde der Staatschef freigelassen. Die Putschisten kündigten die Bildung eines Übergangskomitees an, das demnächst Wahlen abhalten solle.

© SZ vom 07.09.2020 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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