Mainz (dpa/lrs) - In Rheinland-Pfalz haben 38,7 Prozent der Haushalte Zugang zu einem gigabitfähigen Glasfaseranschluss. Dies bedeutet ein Anstieg von 25,9 Prozentpunkten in den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres, wie Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Innenminister Roger Lewentz (beide SPD) bei der Vorstellung des Entwurfs der Gigabit-Strategie am Freitag in Mainz erklärten.
Mit der Gigabit-Abdeckung der Haushalte liegt das Land demnach 4,6 Prozentpunkte höher als der Bundesdurchschnitt. Der Ausbau der digitalen Infrastruktur sei ein Schwerpunkt der Landesregierung, sagte Dreyer. „Wir schaffen bis zum Jahr 2025 die Voraussetzungen für flächendeckende Gigabit-Netze.“ Schnelles Internet biete gerade den Menschen in ländlichen Regionen große Chancen.
„Wir haben vor allem die ländlichen Regionen im Blick“, sagte auch Lewentz. Bereits heute verfügten rund 88 Prozent aller Haushalte in Rheinland-Pfalz über Bandbreiten von mindestens 50 Megabit pro Sekunde. Bisher habe das Land rund 134 Millionen Euro in den Breitbandausbau investiert - bis 2025 sollen 575 Millionen allein aus Landesmitteln für die Gigabit-Strategie hinzukommen.
Laut Lewentz werden derzeit 24 Breitbandinfrastruktur-Projekte in 22 Landkreisen umgesetzt - in neun davon werde bereits ein flächendeckender Ausbau mit Glasfaser vorangetrieben. „Die anderen werden dazukommen“, sagte Lewentz. „Wir sind mit sehr, sehr viel Tempo unterwegs.“
Der Vorstellung des Entwurfs war das 3. Treffen des Netzbündnisses vorausgegangenen. In dem 2017 gegründeten Bündnis sind regionale und überregionale Telekommunikationsunternehmen, Digital-Verbände sowie die kommunalen Spitzenverbände vertreten.
Die Ausbaufortschritte auf dem Weg zur „Gigabit-Gesellschaft“ werden jährlich in einem Bericht dokumentiert, den der TÜV Rheinland erstellt. Der dritte Bericht wurde bereits Anfang Dezember vorgestellt. Danach haben die ersten vier Kreise bereits flächendeckende Verfügbarkeit mit schnellem Internet der Bandbreite von mindestens 50 Megabit pro Sekunde erreicht.
Neben dem Breitbandausbau gehöre eine flächendeckende Mobilfunkversorgung zur digitalen Infrastruktur der Zukunft, sagte Dreyer. „Ohne den weiteren Glasfaserausbau wird 5G, die mobile Zukunft des Internets, nicht funktionieren.“ Der „Runde Tisch Mobilfunk“ sowie die „Clearingstelle Mobilfunk“ sollen dabei den Fortschritt des Ausbaus beobachten und unterstützen.