1.Mai:Körting wegen Sexualdelikt-Vergleich unter Beschuss

Berlins Innensenator Ehrhart Körting hat die 1.Mai-Krawalle mit einer Vergewaltigung verglichen. Die Opposition ist schockiert und fordert Körtings Rücktritt.

Spitzenpolitiker von Union und FDP haben den Berliner Innensenator Ehrhart Körting (SPD) für seinen Vergleich der Krawalle am 1. Mai mit einer Vergewaltigung scharf kritisiert.

Ehrhart Körting; dpa

"Der Vergleich mag unglücklich sein": Ehrhart Körting zu seiner umstrittenen Äußerung.

(Foto: Foto: dpa)

CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla sagte der Bild am Sonntag, "dieser Vergleich ist abstoßend und ein Skandal". Körting müsse sich sofort öffentlich entschuldigen. Nach Ansicht von FDP-Generalsekretär Dirk Niebel bagatellisiert Körting mit seiner Äußerung Sexual- und Gewaltstraftaten.

Pofallas Amtskollege von der CSU, Alexander Dobrindt, forderte in der BamS sogar den Rücktritt des Berliner Innensenators. Körting müsse sich öffentlich entschuldigen und dann seine Koffer packen. "Solche perversen und unverschämten Parolen sind eines Berliner Senators unwürdig", so Dobrindt weiter.

Der Berliner Innensenator hatte über Steinewerfer und Autoanzünder am 1. Mai gesagt: "Das ist wie bei Sexualdelikten: Ist die Frau erst mal ausgezogen und vergewaltigt, dann fällt es anderen leichter, auch mitzumachen."

Körting sagte der Zeitung, "der Vergleich mag unglücklich sein". Damit aber habe er deutlich machen wollen, dass jeder, der die körperliche Integrität eines Menschen so angreift, eine schwere Straftat begehe. Ob er nun als erster handelt oder es anderen nachmacht, ändert nichts an seinem Vergehen.

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