Süddeutsche Zeitung

Magna Carta:Denkmal für ein Dokument

Das Vereinigte Königreich hat die Unterzeichnung der Magna Carta vor 800 Jahren gefeiert. Sie gilt als Grundlage des britischen Rechtssystems.

Von Christian Zaschke

Sie gilt als eines der wichtigsten Dokumente der britischen Geschichte: Am Montag hat das Vereinigte Königreich die Unterzeichnung der Magna Carta vor genau 800 Jahren gefeiert. Das Dokument ist deshalb so bedeutsam, weil es regelt, dass selbst die Krone nicht über dem Gesetz steht. Es gilt als Grundlage des britischen Rechtssystems. König Johann hatte es am 15. Juni 1215 unterschrieben und damit seine Macht eingeschränkt, um den aufgebrachten Adel zu besänftigen.

Zu der Feierstunde in Runnymede war Königin Elizabeth II. in Begleitung von Familienmitgliedern erschienen. In dem Ort unweit der Themse hatte der König seinerzeit seine Unterschrift unter den lateinischen Text gesetzt. Elizabeths Enkel Prinz William enthüllte ein neues Denkmal, das anlässlich des Jahrestags in Auftrag gegeben worden war.

Premier David Cameron hielt eine Rede, in der er die Bedeutung der Magna Carta nicht nur für die britische Geschichte unterstrich. Zudem nutzte er seine Ausführungen dazu, auf das politische Tagesgeschäft einzugehen: Am Tag der Feier eines wichtigen Dokuments der Menschenrechte bekräftigte der Premier das Vorhaben seiner Partei, den Human Rights Act, der Großbritannien an Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte bindet, durch eine britische Bill of Rights zu ersetzen. Dieses Vorhaben der Konservativen war in der vergangenen Legislaturperiode noch am Widerstand der vormaligen Koalitionspartner von den Liberaldemokraten gescheitert.

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Quelle:
SZ vom 16.06.2015
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