Am 17. Juni 2022 geht eine Meldung aus dem Vereinigten Königreich beim Bundeskriminalamt ein. Ob man Erkenntnisse zu einem gewissen Taleb al-A. habe, will die britische National Crime Agency von den Deutschen wissen. Denn dieser al-A. habe auf Twitter damit angegeben, Menschen ins Vereinigte Königreich geschleust zu haben, damit sie dort ausgebeutet werden könnten. Das BKA fragt rum, beim Landeskriminalamt in Sachsen-Anhalt, wo der Mann gemeldet ist, beim LKA in Mecklenburg-Vorpommern, wo er mal gelebt hat.
Anschlag von Magdeburg:„Keine Erkenntnisse“
Lesezeit: 4 Min.

Vor dem Anschlag in Magdeburg war die Polizei viel häufiger mit Taleb al-A. befasst als bisher bekannt. Das zeigt eine neue, 16-seitige Chronologie der Ermittler. Er stand unter Schleuser-Verdacht und drohte mit Gewalt. Als potenziellen Attentäter sahen ihn die Behörden nicht.
Von Markus Balser, Lena Kampf, Christoph Koopmann und Melissa Yesil, Berlin

Anschlag auf Weihnachtsmarkt:Gefährliche Lücken im System
Die vielen Polizeibehörden sind schlecht vernetzt, manche Täter fallen durchs Raster der Ermittler: Probleme, die nach dem Anschlag von Magdeburg genannt werden, sind seit Jahren nicht gelöst. Dabei fiel Taleb al-A. den Behörden nach SZ-Informationen noch häufiger auf als bisher bekannt, wie ein vertraulicher BKA-Bericht zeigt.
Lesen Sie mehr zum Thema