Anschlag von Magdeburg:„Keine Erkenntnisse“

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Ende Dezember befindet sich ein Blumenmeer vor dem Portal der Johanniskirche in Magdeburg. (Foto: JENS SCHLUETER/AFP)

Vor dem Anschlag in Magdeburg war die Polizei viel häufiger mit Taleb al-A. befasst als bisher bekannt. Das zeigt eine neue, 16-seitige Chronologie der Ermittler. Er stand unter Schleuser-Verdacht und drohte mit Gewalt. Als potenziellen Attentäter sahen ihn die Behörden nicht.

Von Markus Balser, Lena Kampf, Christoph Koopmann und Melissa Yesil, Berlin

Am 17. Juni 2022 geht eine Meldung aus dem Vereinigten Königreich beim Bundeskriminalamt ein. Ob man Erkenntnisse zu einem gewissen Taleb al-A. habe, will die britische National Crime Agency von den Deutschen wissen. Denn dieser al-A. habe auf Twitter damit angegeben, Menschen ins Vereinigte Königreich geschleust zu haben, damit sie dort ausgebeutet werden könnten. Das BKA fragt rum, beim Landeskriminalamt in Sachsen-Anhalt, wo der Mann gemeldet ist, beim LKA in Mecklenburg-Vorpommern, wo er mal gelebt hat.

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:Gefährliche Lücken im System

Die vielen Polizeibehörden sind schlecht vernetzt, manche Täter fallen durchs Raster der Ermittler: Probleme, die nach dem Anschlag von Magdeburg genannt werden, sind seit Jahren nicht gelöst. Dabei fiel Taleb al-A. den Behörden nach SZ-Informationen noch häufiger auf als bisher bekannt, wie ein vertraulicher BKA-Bericht zeigt.

Von Markus Balser, Lena Kampf und Christoph Koopmann

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