Macron in Berlin:Kränze, Küsse und eine historische Rede

Als erster französischer Staatschef seit 18 Jahren hat Emmanuel Macron im Bundestag gesprochen. Zuvor gedachte er anlässlich des Volkstrauertags Kriegsopfern und traf Jugendliche.

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Emmanuel Macron ist an diesem Sonntag zum Volkstrauertag nach Berlin gereist. Höhepunkt seiner Reise war seine erste Rede im Bundestag. Der Elysée-Palast hatte vorab von einer "symbolhaften Reise" nach Berlin gesprochen, denn Reden französischer Präsidenten vor der deutschen Volksvertretung sind äußerst selten. Zuletzt hatte Jacques Chirac im Jahr 2000 im Bundestag gesprochen - als erster Gastredner im neu gestalteten Reichstagsgebäude.

Emmanuel Macron am Volkstrauertag in Berlin

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"Europa muss stärker werden. Unsere wahre Stärke bleibt unsere Einheit", sagte Macron. Er trat als überzeugter Europäer auf und sprach sich für mehr europäische Souveränität aus - statt weniger.

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Macron plädiert auch für eine europäische Armee. In der vergangenen Woche hatte Kanzlerin Angela Merkel diese Idee unterstützt. Ihr zufolge kann eine solche Truppe innerhalb der Nato agieren. "Eine gemeinsame europäische Armee würde der Welt zeigen, dass es zwischen den europäischen Ländern nie wieder Krieg gibt", sagte Merkel bei einer Rede im EU-Parlament.

A general view of the lower house of German parliament Bundestag in Berlin during a ceremony to mark National Mourning Day

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Zur Gedenkveranstaltung am Volkstrauertag waren auch Schüler, Vertreter verschiedener Religionen und der Bundeswehr in den Plenarsaal gekommen.

Emmanuel Macron am Volkstrauertag in Berlin

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Vor seiner Rede im Bundestag sprachen Macron und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei der Abschlussveranstaltung der internationalen Jugendbewegung "Youth for Peace - 100 Jahre Erster Weltkrieg, 100 Ideen für den Frieden".

Bei dem Treffen haben in den vergangenen Tagen 500 junge Menschen aus 48 Ländern in Europa, Afrika und dem Nahen Osten darüber diskutiert, wie der Frieden in einer unruhigen Welt gesichert werden und wie der Zusammenhalt gestärkt werden kann.

Emmanuel Macron am Volkstrauertag in Berlin

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Im Saal appellierte Macron an die Jugend Europas, für ein weltoffenes, friedliches Europa zu kämpfen. "Wir befinden uns an einem sehr wichtigen Zeitpunkt unserer Geschichte." Er betonte, dass die Jugend die Geschichte nicht vergessen solle. "Eine Jugend kann nur die Zukunft aufbauen, wenn sie die Vergangenheit kennt." Sonst gebe es das Risiko, Fehler zu wiederholen. "Schafft ein offenes, ehrgeiziges Europa."

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Auch Steinmeier mahnte die Erinnerung an den Krieg an. Es gehe darum zu, das Versprechen "Nie wieder Krieg" zu erneuern, betonte der Bundespräsident. "Es braucht vor allem frische Ideen." Es sei ein Wunder, was die Mütter und Väter der europäischen Einigung erreicht hätten, und es sei "eine Verpflichtung, dieses Wunder zu erneuern und zu erhalten." Aus der Geschichte lernen - "das war in Europa schonmal einfacher", sagte Steinmeier.

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Anschließend legte Macron unter anderem mit Merkel, der Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Claudia Roth, und Steinmeier (v.li.) in der Zentralen Gedenkstätte "Neue Wache" für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft Kränze nieder. Er betonte in seiner Rede im Bundestag die Aussöhnung zwischen Frankreich und Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Auch "deswegen konnten 70 Jahre des Friedens folgen", sagte er.

© SZ.de/dpa/AFP/clli/mane
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