Der Chef der ägyptischen Muslimbruderschaft, Mohammed Badie, hat einem Medienbericht zufolge einen Herzinfarkt im Gefängnis erlitten. Der 70-Jährige sei anschließend im Kairoer Tora-Gefängnis von Medizinern betreut worden, berichtete die staatliche Zeitung Al-Ahram online unter Berufung auf Sicherheitskreise.
Sein Zustand sei stabil. Das Innenministerium teilte mit, dass Badie in guter gesundheitlicher Verfassung sei. Es dementierte damit einen Bericht auf einer privaten Internetseite, dass Badie nach dem Infarkt verstorben sei.
Seit dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi Anfang Juli sind in Ägypten zahlreiche Muslimbrüder hinter Gittern. Badie und anderen führenden Muslimbrüdern wird vorgeworfen, zu Gewalt angestachelt zu haben, als es am 30. Juni zu Protesten von Gegnern der Bruderschaft vor deren Hauptquartier gekommen war, bei denen neun Menschen getötet wurden.
Seit dem Sturz von Präsident Mohammed Mursi Anfang Juli sind mehr als 1000 Menschen getötet worden, darunter auch etwa 100 Soldaten und Polizisten. Es sind damit die schlimmsten Unruhen in der 60-jährigen Geschichte der ägyptischen Republik.