Süddeutsche Zeitung

Luftraumverletzung über Ostsee:Nato-Jets fangen russisches Aufklärungsflugzeug ab

  • Nato-Jets fingen am Dienstag über der Ostsee ein russisches Aufklärungsflugzeug ab.
  • Russische Maschine verletzte etwa eine Minute Nato-Luftraum
  • Portugiesische und belgische Jets am Abfangmanöver beteiligt, auch das Militär des neutralen Schweden half.

Nato-Jets fangen russische Maschine über Ostsee ab

Kampfjets der Nato haben über der Ostsee ein russisches Aufklärungsflugzeug abgefangen. Die Maschine des Typs Il-20 sei ohne Erlaubnis in den Luftraum des westlichen Verteidigungsbündnisses eingedrungen, teilte ein Sprecher am Mittwochabend im belgischen Mons mit. Portugiesische F-16-Piloten hätten daraufhin Sichtkontakt mit der Besatzung der Maschine aufgenommen und sie aus dem Nato-Luftraum hinausbegleitet.

Der Vorfall ereignete sich den Angaben der Nato zufolge bereits am Dienstag nahe der estnischen Insel Saaremaa. Das russische Flugzeug sei in Richtung Dänemark unterwegs gewesen und etwa 600 Meter weit in den Nato-Luftraum eingedrungen, hieß es.

Russischer Aufklärer verletzte Nato-Luftraum etwa eine Minute

Neben den portugiesischen Jets waren auch belgische F-16 sowie Flugzeuge des eigentlich neutralen Kooperationspartners Schweden an der Abfangmission beteiligt. Die russische Il-20 soll etwa eine Minute lang über Nato-Gebiet geflogen sein.

Nach Angaben eines Nato-Sprechers sind russische Flugzeuge oft in der Region unterwegs. Zu Verletzungen des Luftraums und zu Abfangaktionen kommt es allerdings nur sehr selten. Nach einem ähnlichen Vorfall an der Nordgrenze Kanadas im Jahr 2010 war von russischer Seite bestritten worden, dass es überhaupt eine Grenzübertretung gegeben habe.

Angesichts der Ukrainekrise zeigt die Nato seit einigen Monaten verstärkt Flagge im östlichen Mitteleuropa. Damit will das Verteidigungsbündnis ein Zeichen der Solidarität mit ihren östlichen Mitgliedstaaten setzen, die sich angesichts der Annexion der Krim durch Russland und der Kämpfe in der Ostukraine von Russland bedroht fühlen.

Link zur Presseerklärung der Nato zu dem Vorfall.

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