Luftangriff in Somalia:Pentagon meldet Tod von Al-Shabaab-Anführer

Lesezeit: 2 min

Er gehört zu den acht meistgesuchten Terroristen der Welt. Jetzt soll Ahmed Abdi Godane, Anführer der radikalislamischen al-Shabaab-Miliz, bei einem Luftangriff getötet worden sein.

  • Bei einem US-Luftangriff in Somalia stirbt der Anführer der radikalislamischen Al-Shabaab-Miliz.
  • Am Montag hatten die USA einen gezielten Angriff gegen deren Verstecke ausgeführt.

Nummer acht auf der Liste der meistgesuchten Terroristen

Der Anführer der radikalislamischen Al-Shabaab-Miliz in Somalia ist bei einem US-Luftangriff getötet worden. Ahmed Abdi Godane sei bei dem am Montag geflogenen Angriff ums Leben gekommen, bestätigte das US-Verteidigungsministerium am Freitag. Die USA hatten den 37-jährigen Godane als einen der acht meistgesuchten Terroristen der Welt geführt. Sein Tod sei "ein großer symbolischer und operativer Verlust des größten al-Qaida-Ablegers in Afrika", erklärte das Weiße Haus. Dem erfolgreichen Militäreinsatz seien "Jahre mühevoller Arbeit unserer Geheimdienst-, Militär- und Justizmitarbeiter vorausgegangen". Die USA würden nun "alle uns zur Verfügung stehenden Werkzeuge" nutzen, um die von der Shebab-Miliz ausgehende Bedrohung weiter zu bekämpfen.

Gezielter Angriff auf Gebäude in mehreren Dörfern

Am Montag hatte die USA einen Angriffe gegen mutmaßliche Verstecke der Anführer der al-Shabaab-Miliz ausgeführt. Dabei seien Kampfflugzeuge und unbemannte Drohnen im Einsatz gewesen, die mehrere "Hellfire"-Raketen abgefeuert und lasergesteuerte Bomben abgeworfen hätten. Eine Beteiligung von Bodentruppen habe es nicht gegeben, hatte Pentagon-Sprecher John Kirby anschließend erklärt.

In den Tagen nach dem Angriff war das Schicksal Godanes zunächst unklar gewesen. Die US-Regierung machte keine Angaben, wie sie den Tod des Milizenführers genau festgestellt habe. Bei ähnlichen Einsätzen stützten sich die US-Geheimdienste in der Vergangenheit aber auf DNA-Proben sowie Erkenntnisse aus den Spähprogrammen.

Godane lernte bei der Taliban

Die 2006 entstandene al-Shabaab-Miliz führt im Bürgerkriegsland Somalia einen blutigen Kampf gegen die Regierung. Somalische Soldaten und Truppen der Afrikanischen Union (AU) konnten die Islamisten zuletzt zurückdrängen, die Rebellengruppe kontrolliert aber weiter Gebiete im Süden und im Zentrum des Landes. In ostafrikanischen Nachbarstaaten verübte die Shabaab-Miliz eine Reihe von Anschlägen. Unter anderem wird sie verantwortlich gemacht für den Angriff auf ein Einkaufszentrum in der kenianischen Hauptstadt Nairobi mit 67 Toten vom September 2013.

Der 37-jährige Godane hatte 2008 die Führung übernommen, nachdem sein Vorgänger Adan Hashi Ayro bei einem US-Raketenangriff getötet worden war. Der auch unter den Namen Abu Zubeyr und Ahmed Abdi Aw Mohammed bekannte Islamist soll eine militärische Ausbildung bei den Taliban in Afghanistan erhalten haben. Der Chef des Terrornetzwerks al-Qaida, Aiman al-Sawahiri, hatte ihn als Führer der "Mudschaheddin" in Ostafrika anerkannt. Die USA hatten auf Godane ein Kopfgeld von sieben Millionen Dollar (5,4 Millionen Euro) ausgesetzt.

.

© Süddeutsche.de/afp/dpa/anri - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: