Lützerath:Reizgas, Schlagstock, Eskalation

Lesezeit: 5 Min.

"Es gibt zum Glück keine lebensgefährlich Verletzten": Auseinandersetzungen zwischen Klima-Aktivisten und der Polizei am Samstag in Lützerath. (Foto: Karsten Wickern/dpa)

In Nordrhein-Westfalen wird über die Verhältnismäßigkeit des Polizeieinsatzes in Lützerath gestritten. Der Innenminister will die Vorwürfe immerhin prüfen lassen.

Von Jana Stegemann und Christian Wernicke

Als am Samstag immer mehr Demonstranten über die verschlammten Felder auf das mit Bauzäunen umstellte Protestdorf Lützerath zulaufen, trifft der Einsatzführer der Polizei eine Entscheidung: Um 14.11 Uhr gibt er den "offensiven Schlagstockeinsatz" für diesen Einsatzabschnitt frei. Da sollen sich an dem Ort "geschätzt 500 Störer, darunter etwa 200 der Kategorie Rot befinden". So ist es im Einsatzprotokoll der Polizei nachzulesen, das die Rheinische Post exklusiv einsehen konnte. Von da an eskaliert die Lage. Um 14.23 Uhr gelingt "Hunderten Störern der Durchbruch in Richtung Lützerath", notiert die Polizei. 14.27 Uhr: "Die Lage spitzt sich immer weiter zu. Die Polizei droht zum ersten Mal mit dem Einsatz eines Wasserwerfers." Zwei Minuten später wird diese Drohung zweimal wiederholt.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusMeinungKlimapolitik
:Was in Lützerath geschah, sollte den Grünen zu denken geben

Kommentar von Constanze von Bullion

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: