Colin Powell
Wenige Wochen vor dem Angriff auf den Irak am 20. März 2003 versuchte der damalige US-Außenminister Colin Powell vor dem UN-Sicherheitsrat, das Gremium und den Rest der Welt von der Existenz irakischer Massenvernichtungswaffen zu überzeugen.
Bei seinem Auftritt am 5. Februar 2003 präsentierte er eine Ampulle, die demonstrieren sollte, dass auch kleinste Mengen einer "biologischen Waffe" wie des Anthrax-Erregers in irakischer Hand für einen verhängnisvollen Angriff ausreichen würden.
Powell beschuldigte die irakische Regierung unter Saddam Hussein außerdem, mobile Biowaffenlabore auf Lastwagen zu unterhalten, um den Waffenkontrolleuren zu entgehen.
Schon im April 2004 musste Powell zugeben, dass der "dramatischste Teil" seiner Präsentation vor dem UN-Sicherheitsrat auf falschen Geheimdienst-Informationen beruhte. Im Nachhinein hätten sich die Quellen als "nicht zuverlässig" erwiesen.
Nach seinem Amtsende Ende 2004 wurde Powell noch deutlicher: Der Auftritt vor der Sicherheitsrat sei ein "Schandfleck" seiner Karriere gewesen, im Nachhinein fühle er sich "furchtbar" deswegen.
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