Ludwig Erhards Aufzeichnungen „Meine Kanzlerjahre“:Der Kanzler im Schatten Adenauers

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Bonner Rivalen: Der scheidende Bundeskanzler Konrad Adenauer (re.) und sein Nachfolger Ludwig Erhard, im Oktober 1963. (Foto: Heinrich Sanden/dpa)

Fast 50 Jahre nach seinem Tod werden Ludwig Erhards Erinnerungen an seine kurze Kanzlerzeit publiziert. Sie sind zu Rechtfertigungen eines Verbitterten geraten.

Rezension von Florian Keisinger

Glaubt man den kürzlich erschienenen Erinnerungen Wolfgang Schäubles, hatte die Bundesrepublik Deutschland bislang drei große Kanzler: Konrad Adenauer aufgrund seiner Politik der Westbindung, Willy Brandt durch seine Ostpolitik, sowie Helmut Kohl, der beherzt zugriff, als sich das Zeitfenster zur Verwirklichung der deutschen Einheit öffnete. Angela Merkel rechnete Schäuble trotz ihrer 16-jährigen Amtszeit nicht zu den herausragenden Regierungschefs. Dasselbe gilt für Ludwig Erhard, den Erfinder der sozialen Marktwirtschaft und langjährigen Wirtschaftsminister im Kabinett Adenauer. Er hatte das Kanzleramt allerdings auch nur drei Jahre inne, von Oktober 1963 bis November 1966.

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