Lord's Resistance Army:Die unheilige Armee des Joseph Kony

Die aus Uganda stammende Lord's Resistance Army des religiösen Fanatikers Joseph Kony verbreitet nun im Kongo Angst und Schrecken.

von Marc Hofer

1 / 14

Lord's Resistance Army:Selbsternannter Prophet

Joseph Kony

Quelle: SZ

Die aus Uganda stammende Lord's Resistance Army des religiösen Fanatikers Joseph Kony verbreitet nun im Kongo Angst und Schrecken. Ein Bilderessay von Marc Hofer.

Vor 22 Jahren rief der religiöse Fanatiker Joseph Kony im Norden Ugandas die Lord's Resistance Army (Widerstandsarmee des Herrn) ins Leben. Auslöser waren nach der Machtübernahme des damaligen Guerillaführers und jetzigen Präsidenten Yoweri Museveni Stammeskonflikte.

Im Laufe der Jahre entwickelte sich Kony zu einer bizarren Führungsfigur: Er sieht sich als von Gott gesandter Prophet und behauptet, seine Befehle im Traum direkt von Gott zu erhalten. Er strebt eine Herrschaft nach den Zehn Geboten an.

Schon bald baute Kony die Lord's Resistance Army (LRA) auf, eine marodierende paramilitärische Truppe, die für Massenvergewaltigungen und das Rekrutieren von Kindersoldaten berüchtigt ist.

Foto: AP

2 / 14

Lord's Resistance Army:Soldat in den Straßen von Dungu

-

Quelle: SZ

Nach Jahren des Terrors gegen die ugandische Zivilbevölkerung ist die LRA von der Armee vertrieben worden und versetzt nun die Bevölkerung im Nordostkongo, vor allem in der Region Dungu, in Angst und Schrecken.

Im September 2008 hatte die LRA zum ersten Mal die alte Kolonialstadt angegriffen und in den Randbezirken traditionelle Hütten zerstört und Menschen entführt.

Foto: Marc Hofer

3 / 14

Lord's Resistance Army:Verwüstetes UN-Hauptquartier

-

Quelle: SZ

Weil die Truppen der UN-Mission MONUC einen Angriff der LRA auf die Stadt Dungu im September 2008 nicht verhindern konnten, stürmte ein frustrierter Mob das örtliche Büro der UN und verwüstete es.

Foto: Marc Hofer

4 / 14

Lord's Resistance Army:Opfer eines LRA-Angriffs

-

Quelle: SZ

Als die LRA vor kurzem das Dorf Ngilima angriff, gingen die sehr jungen Täter mit Macheten und Stöcken auf einzelne Dorfbewohner los. Die LRA ist bekannt dafür, vor allem Kinder und Jugendliche mit einfachen Waffen Gräueltaten an Zivilisten verüben zu lassen.

Foto: Marc Hofer

5 / 14

Lord's Resistance Army:Gefangener Kämpfer der Lord's Resistance Army

-

Quelle: SZ

Viele Soldaten der LRA sind jung, wurden selbst entführt und mit Gehirnwäsche und Terror gefügig gemacht. Laut Zeugenbefragungen hat dieser sudanesische Junge während eines Angriffs am Heiligen Abend mit einer Machete mehrere Menschen erschlagen.

Foto: Marc Hofer

6 / 14

Lord's Resistance Army:Gräber am Straßenrand

-

Quelle: SZ

Die Opfer der LRA werden meist gleich an Ort und Stelle begraben. Ein Transport der Leichen wäre zu gefährlich und zeitaufwendig. Die Gefahr, von einer Rebellengruppe überrascht zu werden, ist zu groß.

Foto: Marc Hofer

7 / 14

Lord's Resistance Army:Marktfrauen auf einem Platz in Ngilima

-

Quelle: SZ

Ngilima wurde in den letzten Wochen häufiger von kleineren Gruppen der LRA attackiert, nachdem sich Bewohner der umliegenden Dörfer dorthin geflüchtet hatten. Das örtliche Krankenhaus hat nicht genug Medikamente und Material, um die große Opferzahl zu versorgen.

Foto: Marc Hofer

8 / 14

Lord's Resistance Army:Flüchtende Kinder aus einem Dorf nahe Dungu

-

Quelle: SZ

Nachdem einige Mitglieder der LRA in der Nähe eines Dorfes im Nordostkongo gesichtet wurden, flohen die meisten Bewohner in die nahegelegene Distriktshauptstadt Dungu. Manchmal reicht schon ein lautes Geräusch oder ein Schrei aus, um die Menschen in Panik fliehen zu lassen.

Foto: Marc Hofer

9 / 14

Lord's Resistance Army:Flüchtlingsfamilie in Dungu

-

Quelle: SZ

Auch diese Familie ist nach einer tagelangen Flucht durch den nordkongolesischen Dschungel nach Dungu gekommen, wo sie sich aufgrund der Präsenz der kongolesischen Armee in Sicherheit fühlt. Da Dungu allerdings überhaupt nicht auf einen Flüchtlingsstrom eingerichtet ist, hat man die gesamte Großfamilie in einer Grundschule einquartiert.

Foto: Marc Hofer

10 / 14

Lord's Resistance Army:Mutter mit unterernährtem Säugling

-

Quelle: SZ

Die ohnehin angespannte Situation des örtlichen Gesundheitswesens wird durch die LRA noch verschärft. Viele internationale Hilfsorganisationen lassen ihre Mitarbeiter nicht mehr in isolierte Dörfer fahren. Hinzu kommt ein Ernährungsengpass, den das World Food Programme der Vereinten Nationen nur schleppend in den Griff bekommt.

Foto: Marc Hofer

11 / 14

Lord's Resistance Army:Verlassene Kirche am Stadtrand von Dungu

-

Quelle: SZ

Nachdem die LRA eine Kirche mit über 300 Menschen angezündet hat, haben die Bewohner mancher Dörfer Angst, sich in größeren Gruppen zu versammeln.

Foto: Marc Hofer

12 / 14

Lord's Resistance Army:Kongolesische Soldaten patrouillieren die Straße nach Ngilima

-

Quelle: SZ

Obwohl die kongolesische Armee ihre beste Infanterie nach Dungu geschickt hat, fällt es den Soldaten schwer, die beweglichen und unkontrolliert agierenden Gruppen der LRA in Gefechte zu verwickeln.

Foto: Marc Hofer

13 / 14

Lord's Resistance Army:Basiscamp der kongolesischen Armee

-

Quelle: SZ

Im Gegensatz zu anderen Teilen der kongolesischen Armee gilt die Einheit zur Bekämpfung der LRA als professionell und diszipliniert. Laut einem Mitglied der UN werden die Soldaten ordentlich bezahlt und bekommen genug Nahrung.

Foto: Marc Hofer

14 / 14

Lord's Resistance Army:Lokale Selbstverteidigungstruppe

-

Quelle: SZ

Weil weder die lokalen UN-Truppen noch die kongolesische Armee effektiven Schutz bieten können, haben viele der umliegenden Dörfer eigene kleine Schutztruppen aufgestellt. Einige unabhängige Beobachter befürchten allerdings, dass diese Truppen vielleicht bald ein Eigenleben entwickeln könnten, falls sie bessere Bewaffnung erhalten.

Foto: Marc Hofer

©
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: