Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat in Brüssel den Lord-Jakobovits-Preis der Europäischen Rabbinerkonferenz (CER) entgegengenommen.
Mit der Auszeichnung würdigten die Rabbiner Merkels Unterstützung für die jüdische Gemeinde in Deutschland und ihre Stellungnahmen gegen Antisemitismus. Die Auszeichnung fand in der Großen Synagoge Europas statt.
Die Rabbinerkonferenz lobte mit ihrer Wahl vor allem das "entschiedene Handeln" der Bundeskanzlerin, nachdem ein Kölner Gericht im vergangenen Frühjahr die religiöse Beschneidungspraxis in Deutschland als strafbare Handlung gewertet hatte. Die Bundesregierung stellte Beschneidungen daraufhin auf eine neue gesetzliche Grundlage.
Die deutsche Debatte über religiöse Beschneidungen von jüdischen und muslimischen Jungen ohne lokale Betäubung hatte Teile der jüdischen Gemeinde verunsichert. Auch weltweit hatten die durch das Urteil entfachten Diskussionen für große Aufmerksamkeit gesorgt. Die neue gesetzliche Grundlage für Beschneidungen war parteiübergreifend erarbeitet und im Herbst mit großer Mehrheit verabschiedet worden.