LKW-Attacke in Stockholm:Es hilft nur die Sturheit selbstbewusster Bürger

Wieder steuert ein Täter sein Fahrzeug in eine arglose Menschenmenge. Es gibt keine Sicherheit, keinen Trost. Und doch hat die Gesellschaft eine Waffe.

Kommentar von Stefan Ulrich

Nun also Stockholm. Wie bei den Terroranschlägen in Nizza, Berlin oder London steuert wieder ein Täter sein Fahrzeug in eine arglose und deshalb hilflose Menschenmenge.

Wieder liegen Tote und Verletzte am Boden, während andere schreiend flüchten, Hubschrauber über der Stadt kreisen und schwer bewaffnete Polizisten Kontrollstellen errichten. Die Bilder von Tod, Angst und Verwirrung überfluten kurz darauf die ganze Welt. Der mordlustige Geisterfahrer hat sein Ziel erreicht: mit geringem Aufwand größtmöglichen Schrecken zu verbreiten.

Wie lange noch müssen die Menschen in den Städten diesen Horror erleben, wie oft noch wird sich ein Szenario wie in Stockholm wiederholen? Es gibt keine Antworten. Gewiss, die Sicherheit kann weiter erhöht werden, Fußgängerzonen oder Straßenfeste können abgeriegelt werden, als seien es Festungen. Trotzdem wird ein Mensch in seinem Wahn immer wieder andere Menschen finden, deren Leben er einfach auslöschen kann.

Sie wollen die ganze Gesellschaft zerstören

Keine Sicherheit, kein Trost? Das nicht. Aber eine Gewissheit. Die Täter verfolgen, so gestört sie auch sein mögen, einen kalten Plan. Sie wollen nicht nur einzelne Menschen, sondern die ganze Gesellschaft zerstören, durch Angst, Misstrauen, Hass und Überreaktion. Die Waffe dagegen ist die Sturheit selbstbewusster Bürger, die sich Offenheit und Freiheit von keinem Geisterfahrer nehmen lassen.

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