Livestream zur Diskussion im Kanzleramt:Regieren sie noch oder twittern sie schon?

Lesezeit: 1 min

Was ist moderne Politik? Welche Auswirkungen haben Twitter und die sozialen Medien auf eine repräsentative Demokratie? Kanzlerin Merkel diskutiert mit dem britischen Premier Cameron, dem norwegischen Regierungschef Stoltenberg und Studenten über Beteiligung, Öffnung und Transparenz.

Diskussion im SZ-Livestream

Die Piraten erobern das Kanzleramt - zumindest der Geist der Protestpartei. Wenn am Donnerstag Bundeskanzlerin Angela Merkel, der britische Premierminister David Cameron und der norwegische Regierungschef Jens Stoltenberg mit einhundert Studenten in der Skylobby der deutschen Regierungszentrale diskutieren, dann geht es um neue Phänomene in der politischen Kultur: Beteiligung, Öffnung, Transparenz, Repräsentation.

Zum Öffnen des Livestreams klicken Sie bitte in das Bild.

Es bewegt sich was bei den Wählern - und die etablierten Parteien von Kiel bis Düsseldorf reagieren nervös auf die zunehmend unberechenbaren Bürger. Was also ist moderne Politik? Wie soll in 20 Jahren entschieden werden? Wie funktioniert eine repräsentative Demokratie mit Twitter und den sozialen Medien? Für was braucht es noch Parteien - und wie sollten sie organisiert sein?

Merkel will es wissen und hat sich dazu zwei Kollegen nach Berlin eingeladen, die durchaus Erfahrung mit der Bühne haben. Premier Cameron ist unbestritten ein Debatten-Meister, was er allwöchentlich im britischen Parlament bei den Prime Minister's Questions belegt. Seinen Zustimmungsraten in der Öffentlichkeit hilft das allerdings zur Zeit wenig. Und Jens Stoltenberg, der norwegische Premier, ist Europas ungekrönter König in Sachen Bürgerkommunikation. Der Sozialdemokrat hat nach den Attentaten von Oslo und Utøya gezeigt, wie man die Menschen abholt und untereinander ins Gespräch bringt.

Nicht die Regierungschefs sollen aber am Donnerstag ihre Weisheiten unters Volk bringen, sondern das Volk in Gestalt von einhundert Studenten aus fast 20 Ländern soll seine Vorstellungen von Transparanz, Kooperation und Beteiligung erläutern. Es geht - in Zeiten der Eurokrise und der Massenarbeitslosigkeit auf dem Kontinent - um das Vertrauen in die Politik und neue Formen der Willensbildung. Die Demokratie wird dabei vermutlich nicht neu erfunden, aber immerhin hat es das Thema ins Herz der Exekutive geschafft.

© Süddeutsche.de/B1Group Beratungs- und Lizenzierungsgesellschaft mbH - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: