Guttenberg im Bundestag:"Den glänzenden Doktor zusammengeschnorrt"

Er verzichtet auf seinen Doktorgrad - damit sind für Karl-Theodor zu Guttenberg alle Fragen geklärt. Im Bundestag verteidigt sich der Minister selbst: Er macht klar, dass er an seinem Amt festhalten will und hält sich für ein gutes Vorbild. Die Opposition verschärft ihre Angriffe. Die Ereignisse des Tages in der Ticker-Nachlese.

Thorsten Denkler, Lena Jakat und Birgit Kruse

Nach der Fragestunde im Bundestag ist klar: Karl-Theodor zu Guttenberg will Verteidigungsminister bleiben. Der Minister hat erneut eingeräumt, eine "offensichtlich sehr fehlerhafte Doktorarbeit geschrieben" zu haben. Den Vorwurf einer bewussten Täuschung wies Guttenberg erneut zurück. "Ich habe mehrfach gesagt, dass ich diese Doktorarbeit persönlich geschrieben habe", sagte der CSU-Politiker zu Verdächtigungen, die Arbeit nicht alleine verfasst zu haben. Und nicht nur das: Weil er Fehler eingeräumt und den Titel zurückgegeben habe, tauge er sogar als Vorbild.

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"Ich habe in allen meinen Stellungnahmen deutlich gemacht, dass ich weder bewusst noch vorsätzlich getäuscht habe", sagte Guttenberg im Bundestag.

(Foto: AFP)

Doch damit hatte der Verteidigungsminister noch nicht den Tag überstanden: In der Aktuellen Stunde erhöhte die Opposition den Druck weiter. Um kurz nach halb acht gab auch die Universität Bayreuth ihre Entscheidung bekannt: Sie entzieht Guttenberg den Doktortitel.

Es berichten Thorsten Denkler, Lena Jakat und Birgit Kruse.

"Getäuscht und gelogen"

"Betrüger" und "Lügner" nennt ihn die Opposition. Aber auch in den Fraktionen von Union und FDP brodelt es heftig. Der Verteidigungsminister muss vor dem Bundestag Rede und Antwort stehen.

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