Politik kompakt:Stichwahl in Kolumbien

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Bei der Präsidentenwahl in Kolumbien hat der Konservative Juan Manuel Santos zwar die meisten Stimmen geholt, die absolute Mehrheit allerdings verfehlt. Kurzmeldungen im Überblick.

In Kolumbien wird die Nachfolge von Präsident Álvaro Uribe in einer Stichwahl entschieden. Zwar setzte sich in der ersten Wahlrunde am Sonntag der frühere Verteidigungsminister Juan Manuel Santos unerwartet klar gegen seinen schärfsten Konkurrenten Antanas Mockus durch, er verfehlte aber mit 47 Prozent die für einen Sieg notwendige absolute Mehrheit.

Der Juan Manuel Santos jubelt bei der Bekanntgabe der ersten Wahlergebnisse: Zwar setzte sich der frühere Verteidigungsminister unerwartet klar gegen seinen schärfsten Konkurrenten Antanas Mockus durch, verfehlte allerdings die absolute Mehrheit und muss nun zu Stichwahl antreten. (Foto: dpa)

Auf Mockus, ehemaliger Bürgermeister der Hauptstadt Bogotá und Kandidat der Grünen, entfielen 21 Prozent der Stimmen. Damit kommt es am 20. Juni zu einer Stichwahl. Insgesamt traten zur Wahl am Sonntag neun Kandidaten an. Amtsinhaber Uribe durfte nach zwei Amtszeiten nicht wieder kandidieren. Der 58-jährige Santos versprach im Wahlkampf, die harte Politik des populären Uribe gegen die linken Rebellen fortzusetzen. Als Verteidigungsminister hatte Santos zwischen 2006 und 2009 mit dazu beigetragen, die Rebellenbewegung FARC deutlich zu schwächen. Sein überraschend starkes Abschneiden nannte Santos eine Bestätigung des scheidenden Amtsinhabers. Auch Mockus hat angekündigt, hart gegen die Rebellen vorzugehen.

Überschattet wurde die Wahl am Sonntag von Gefechten zwischen Regierungstruppen und linksgerichteten Guerilleros. Mindestens vier Soldaten wurden dabei nach offiziellen Angaben getötet. Der Guerillakrieg in dem südamerikanischen Land dauert seit einem halben Jahrhundert an.

(AP)

Kämpfer der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK haben im Süden der Türkei bei einem Angriff auf einen Stützpunkt der Marine sechs Soldaten getötet. Die Angreifer hätten am Montag Raketen auf die bei Iskenderun gelegene Basis gefeuert, berichtete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu. Es war der in diesem Jahr folgenschwerste Angriff der PKK.

Die PKK wird nicht nur von der türkischen Regierung, sondern auch von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft. Sie kämpft seit Anfang der 1980er Jahre für die Unabhängigkeit oder größere Autonomie der Kurdengebiete von der Türkei. In dem Konflikt wurden nach Angaben der türkischen Armee bisher mindestens 35.000 Menschen getötet.

(dpa)

Der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich will nicht die Nachfolge seines hessischen Amtskollegen Roland Koch als stellvertretender CDU-Vorsitzender antreten. "Ich habe nicht vor, meinen Hut in den Ring zu werfen", sagte Tillich. Zugleich schlug er vor, ganz auf eine Nachfolge für Koch zu verzichten. Er sagte, man solle darüber diskutieren, ob die Anzahl der Stellvertreter der CDU-Vorsitzenden, Bundeskanzlerin Angela Merkel, reduziert werden solle. Nordrhein-Westfalens amtierender Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) sagte, über diese Frage solle der Parteitag im November entscheiden. Die CDU habe viele gute Leute.

(dpa)

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