Linkspartei in Brandenburg:Acht Kandidaten mit Stasi-Vergangenheit

Mehrere ehemalige Zuträger der DDR-Staatssicherheit kandidieren in Brandenburg für die Linkspartei. In keinem anderen Bundesland sind es so viele.

In Brandenburg kandidieren acht Stasi-belastete Kandidaten der Linkspartei für den Bundestag und den Landtag. Das berichten Die Welt und die Berliner Morgenpost unter Berufung auf Unterlagen der Birthler-Behörde. Demnach gibt es eine so hohe Zahl in keinem anderen Bundesland und in keiner anderen Partei.

Neuster Fall ist danach der von Ursel Degner aus Hennigsdorf, die sich um ein Landtagsmandat bewirbt. Sie verpflichtete sich laut Akte handschriftlich als IM Christiane und versprach, sie werde die vom Ministerium für Staatssicherheit (MfS) gestellten Aufgaben gewissenhaft ausüben.

Außer Degner, die den Dokumenten zufolge Kommilitonen in einem Studentenwohnheim ausgespäht haben soll, haben auch die beiden ranghöchsten Linken-Politiker aus Brandenburg Stasi-Kontakte gehabt: Spitzenkandidatin und Fraktionschefin Kerstin Kaiser soll den Berichten zufolge einst IM "Kathrin" gewesen sein. Und auch der Parteichef der Linken in Brandenburg, Thomas Nord, habe sich als Informant anwerben lassen.

Desweiteren nennen die Blätter die Landtagskandidaten Joachim Pfützner und Axel Henschke namentlich, sowie den Innenexperten der Linkspartei, Hans-Jürgen Scharfenberg. Auch die bundesweit bekannten Linke-Politiker André Brie und Rolf Kutzmutz, die sich um ein Direktmandat bewerben, waren als IM "Peter Scholz" und IM "Rudolf" für die Stasi tätig. Von beiden ist das seit längerem bekannt, Brie musste sich sogar 1992 vorübergehend aus der Politik zurückziehen, als seine fast zwei Jahrzehnte lange IM-Tätigkeit bekannt wurde.

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