Linken-Chef:Oskar Lafontaine leidet an Krebs

Erschütternde Erklärung von Oskar Lafontaine: Er sei an Krebs erkrankt, gab der Linken-Chef bekannt. Noch in dieser Woche werde er sich operieren lassen.

Der Linken-Vorsitzende Oskar Lafontaine hat Krebs. Das teilte Lafontaine in Berlin mit. "Ich werde mich am Donnerstag zu einem seit längerem geplanten chirurgischen Eingriff in eine Klink begeben. Es handelt sich um eine Krebserkrankung", erklärte der 66-Jährige.

Linken-Chef: Oskar Lafontaine: Der Linken-Chef ist an Krebs erkrankt.

Oskar Lafontaine: Der Linken-Chef ist an Krebs erkrankt.

(Foto: Foto: ddp)

"Nach überstandener Operation werde ich zu Beginn des neuen Jahres unter Berücksichtigung meines Gesundheitszustandes und der ärztlichen Prognosen darüber entscheiden, in welcher Form ich meine politische Arbeit weiterführe", hieß es weiter. Angaben, um welche Krebsart es sich handelt, machten weder Lafontaine noch seine Partei.

Lafontaine war nach der Bundestagswahl überraschend vom Fraktionsvorsitz seiner Partei zurückgetreten und hatte damit Spekulationen um seine politische Zukunft ausgelöst.

Der Saarländer war nur wenige Wochen nach der Bundestagswahl im Oktober überraschend vom Fraktionsvorsitz seiner Partei zurückgetreten und sah sich daraufhin dem Vorwurf der Wählertäuschung ausgesetzt. Diesen wies er in der Saarbrücker Zeitung als "absurd" zurück. Er sei "nach wie vor Parteivorsitzender und Bundestagsabgeordneter", sagte er. Er fühle sich "nach dem großen Vertrauensbeweis bei der Landtagswahl aber auch den Wählerinnen und Wählern im Saarland verpflichtet".

Bei der Linkspartei geht man davon aus, dass Lafontaine weiter Parteichef bleibt. Die Neuwahl des Vorsitzenden steht im Mai kommenden Jahres an. Lafontaines derzeitiger Ko-Vorsitzender Lothar Bisky hatte bereits angekündigt, nicht erneut für den Vorsitz zu kandidieren. Laut Satzung der Partei soll es künftig nur noch einen Vorsitzenden geben.

Saarlands Linksparteichef Rolf Linsler geht davon aus, dass Lafontaine trotz der Operation an diesem Mittwoch im Saarbrücker Landtag zur ersten Regierungserklärung der neuen schwarz-gelb-grünen Landesregierung sprechen wird. "Ich habe nichts anderes gehört", sagte Linsler in Saarbrücken. Er rechne zudem damit, dass Lafontaine nicht allzu lange im Krankenhaus bleiben müsse. Die Erkrankung sei rechtzeitig erkannt worden und der Eingriff seit längerem geplant, sagte Linsler.

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