Bei schweren Zusammenstößen zwischen Demonstranten und bewaffneten Milizen sind am Samstag in der libyschen Hafenstadt Bengasi mindestens 31 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 100 weitere Menschen wurden verletzt, wie ein Arzt aus der Stadt der libyschen Nachrichtenagentur Lana am frühen Sonntagmorgen erklärte.
Dutzende teils bewaffnete Demonstranten hatten zuvor versucht, eine Brigade namens "Schutzschild Libyens" aus ihrer Kaserne zu vertreiben. Ein Militärsprecher erklärte, die Auseinandersetzungen hätten begonnen, als die Demonstranten die Auflösung der Gruppierung und ihre Entwaffnung verlangt hätten.
Die neue libysche Führung ist seit Monaten bemüht, die verschiedenen bewaffneten Gruppen und Milizen, die sich in dem Kampf gegen das Regime des früheren Machthabers Muammar al-Gaddafi gebildet hatten, entweder zu entwaffnen oder in die Streitkräfte einzugliedern.
Vor allem in Bengasi, dem Ausgangspunkt des Aufstands gegen Gaddafi, hat es bereits mehrmals schwere Auseinandersetzungen mit örtlichen Milizen gegeben. In Tripolis gingen am Samstag Tausende auf die Straße, um gegen alle Arten bewaffneter Demonstrationen zu protestieren.