Bei einem verheerenden Schiffsunglück vor der libyschen Küste sind einer UN-Organisation zufolge mindestens 74 Menschen ertrunken. Wie die Internationale Organisation für Migration (IOM) mitteilt, seien mehr als 120 Menschen an Bord gewesen, unter ihnen Frauen und Kinder, als das Schiff auf dem Weg nach Europa in der Nähe des Hafens Al-Khums gekentert sei.
47 der Migranten wurden demnach von der Küstenwache und Fischern gerettet. 31 Tote konnten bislang geborgen werden. Die Suche nach Opfern gehe weiter.
Das tragische Ereignis sei nur eines in einer Reihe ähnlicher Vorfälle, teilt die IOM mit. Seit dem 1. Oktober habe es mindestens acht weitere Schiffsunglücke im Mittelmeer gegeben. Allein in den vergangenen zwei Tagen seien mindestens 19 Menschen, unter ihnen zwei Kinder, ertrunken.
Das Rettungsschiff Open Arms, derzeit das einzige Schiff einer Nichtregierungsorganisation auf dieser Route, habe in drei Operationen mehr als 200 Menschen gerettet.
Insgesamt kamen der Organisation zufolge in diesem Jahr bereits mindestens 900 Menschen im Mittelmeer bei dem Versuch, nach Europa zu gelangen, ums Leben. Mehr als 11 000 Migranten seien zurück nach Libyen gebracht worden.