Liberale im Tief:Sechs Umfragen sehen FDP unter fünf Prozent

Die renommierten Meinungsforschungsinstitute veröffentlichten in den vergangenen Tagen Umfragen zur politischen Stimmung in Deutschland. Die Ergebnisse zeichnen ein düsteres Bild für die FDP - auch die Piraten müssen sich Sorgen machen.

Rösler FDP Niedersachsen

Seinem Heimat-Landesverband droht bei der niedersächsischen Landtagswahl im Januar eine Wahlniederlage: der FDP-Vorsitzende und Wirtschaftsminister Philipp Rösler

(Foto: dpa)

Zehn Monate vor der Bundestagswahl bleibt die Regierungspartei FDP im Umfragetief stecken. Die sechs renommierten Meinungsforschungsinstitute haben in den vergangenen Tagen Umfragen zur politischen Stimmung in der Republik veröffentlicht.

Manchem Freidemokraten dürfte nach Heulen und Zähneklappern zumute sein. Denn in allem Umfragen dümpelt die Regierungspartei von Vizekanzler Philipp Rösler unter der parlamentarischen Fünf-Prozent-Hürde.

Nach der Forschungsgruppe Wahlen (Umfrage am 16.11. veröffentlicht), Emnid (18.11.), Allensbach (21.11.) und Forsa (21.11.), ergaben auch die Erhebungen von GMS (22.11.) und nun Infratest dimap (23.11.) denselben FDP-Wert: vier Prozent.

Die jüngsten Zahlen von Infratest dimap dürften vor allem die Anhänger von Union und Grünen freuen. Sowohl CDU und CSU als auch die Grünen schneiden verhältnismäßig stark ab.

SPD und Grüne liegen demnach derzeit hauchdünn vor Union und FDP. Allerdings hätte auch weiterhin weder Rot-Grün mit 44 Prozent noch Schwarz-Gelb mit 43 Prozent eine Mehrheit im Bundestag - wobei die schwächelnden Liberalen derzeit nur außerparlamentarische Kraft wären.

CDU/CSU kämen auf einen Wert von 39 Prozent. Die SPD landet bei 29 Prozent. Dagegen legen die Grünen einen Punkt auf 15 Prozent zu. Die Linke kommt auf sechs Prozent. Die Piraten würden derzeit nicht den Einzug in den Bundestag schaffen: Sie liegen gleichauf mit der FDP bei vier Prozent.

Ein weiterer Wert dürfte die Parteistrategen interessieren: Eine mögliche Neuauflage der rot-grünen Koalition wird von 45 Prozent der Bürger als "gut für das Land" bewertet. Beim amtierenden schwarz-gelben Regierungsbündnis sagen das dagegen nur 32 Prozent. Eine große Koalition aus Union und SPD würden 38 Prozent positiv bewerten, ein Bündnis aus Union und Grünen dagegen lediglich 27 Prozent.

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