Libanon:Sorge um Stabilität

Der Ton zwischen Iran und Saudi-Arabien verschärft sich. Der zurückgetretene libanesische Regierungschef Saad Hariri wirft Iran und der schiitischen Miliz Hisbollah vor, in Libanon einen "Staat im Staat" geschaffen zu haben.

Angesichts einer drohenden Eskalation im Libanon haben sich Deutschland und Frankreich um eine Entspannung der Lage bemüht. Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) drückte am Freitag in einem Telefonat mit seinem saudischen Kollegen Adel al-Dschubair seine "große Sorge" über die Entwicklung im Libanon aus. Der libanesische Premier Saad Hariri hatte am vergangenen Samstag von Saudi-Arabien aus überraschend seinen Rücktritt erklärt und dies vor allem mit Gefahr für sein Leben begründet. Der iranischen Führung und der schiitischen Hisbollah-Miliz warf der sunnitische Politiker vor, in Libanon einen "Staat im Staat" geschaffen zu haben. Iran hatte Saudi-Arabien nach dem Rücktritt Hariris vorgeworfen, diesen zu dem Schritt gezwungen zu haben. Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah warf zudem der saudischen Führung in einer Fernseh-Ansprache am Freitag vor, Israel zu einem Schlag gegen den Libanon aufwiegeln zu wollen. Nasrallah wiederholte den Vorwurf, Saudi-Arabien halte Hariri gegen dessen Willen fest. Frankreichs Außenminister Jean-Yves Drian sagte dagegen am Freitag, Hariri sei nach Abu Dhabi gereist, es sei daher davon auszugehen, "dass er sich frei bewegen kann."

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